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Alles entspannt oder schon ein Problem? Substanzkonsum von Jugendlichen

Shownotes

Das Alter, in dem im Freundeskreis erstmals Substanzen herumgereicht werden, kann durchaus schon bei 12 Jahren liegen. Das berichtet Diana Kiess im Interview mit Franca. In dieser Folge geht es um ihre Arbeit in der Drogenberatungsstelle: Frau Kiess gibt wichtige Einblicke und Hinweise für Eltern, Betroffene, Lehrkräfte und alle, die besorgt auf die Statistiken schielen und verunsichert sind, was "noch normaler" Probierkonsum ist, und was schon bedenklich ist.

Mehr über Diana Kiess erfährst du hier: https://www.prop-ev.de/angebote/hilfen-fuer-kinder-jugendliche-eltern

Aktuelle Forschung findest du hier: WHO- REPORT https://www.who.int/europe/news/item/25-04-2024-alcohol--e-cigarettes--cannabis--concerning-trends-in-adolescent-substance-use--shows-new-who-europe-report

ESPAD- Studie: https://www.euda.europa.eu/publications/data-factsheets/espad-2024-key-findings_en

BZgA - Daten: https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/presse/detail/rauschtrinken-bei-jugendlichen-steigt-auf-vor-corona-niveau/

Hier findest du Beratungsstellen in Deutschland: https://www.dhs.de/suchthilfe/suchtberatung

Hier findest du Beratungsstellen in Österreich: https://www.gesundheit.gv.at/service/beratungsstellen/krankheiten/abhaengigkeit-sucht/sucht-beratung.html

Hier findest du Beratungsstellen in der Schweiz: https://www.suchtschweiz.ch/praeventionsabteilung/praevention-jugendliche

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Transkript anzeigen

00:00:01: Hallo

00:00:01: und herzlich willkommen zu einer neuen Episode Psychologie

00:00:05: To Go.

00:00:05: Das ist

00:00:06: dein Podcast für hilfreiche Gedanken und Impulse direkt aus meiner psychotherapeutischen

00:00:11: Praxis.

00:00:13: Hallo, danke fürs Einschalten.

00:00:15: Ich bin Franka Girouti, Psychotherapeutin und heute möchte ich gerne mal einen vielleicht etwas privaten Einstieg wählen.

00:00:24: Ich fand es in den letzten Jahren schwierig, Mutter zu sein.

00:00:29: Aus verschiedenen Gründen.

00:00:30: Vor allen Dingen aber, weil ich mir ständig Sorgen gemacht habe.

00:00:36: Ich habe mir während der Pandemie und der damit verbundenen Restriktionen viele Sorgen gemacht.

00:00:41: Und zwar sowohl vor dem Corona-Geschehen logischerweise.

00:00:45: Ich hatte Angst um meine Kinder und ihre Gesundheit.

00:00:47: Ich habe gleichzeitig mit Sorge gesehen, was auch die Restriktionen gemacht haben.

00:00:52: dass sie viel zu Hause sein mussten, dass sie ihre Vereine nicht mehr besuchen konnten, ihre Schulfreunde nicht mehr sehen und so weiter.

00:00:59: Ich denke, alle Eltern wissen jetzt genau, wovon ich spreche.

00:01:03: Und dann können wir wieder teilnehmen an diesem Leben.

00:01:05: Und ich merke, die Sorge lässt mich aber gar nicht los.

00:01:08: Insbesondere bei älter werdenden Kindern, die in das Alter kommen, wo sie vielleicht in Kontakt kommen mit Alkohol, mit Drogen, mit Nikotin.

00:01:17: Und auch da bin ich als Mutter ständig besorgt.

00:01:20: Und das vielleicht auch nicht ganz unbegründet.

00:01:23: Also, wenn man gelten lässt, dass jede Art von Psychotropa Substanz, und ich meine damit jetzt wirklich alles, Nikotin, Alkohol, Cannabis auf den Organismus und auch auf das Gehirn vor allen Dingen einwirkt, dann können ein manche Zahlen und statistischen Einblicke ja auch nun mal wirklich real Sorgen bereiten.

00:01:42: Es gab eine Umfrage von der Weltgesundheitsorganisation.

00:01:46: Hinsichtlich des Konsums von Jugendlichen in Europa und zum Beispiel haben von den befragten fünfzehnjährigen in den dreißig Tagen vor eben dieser besagten Befragung in Deutschland elf Prozent der männlichen Jugendlichen und sieben Prozent der weiblichen Jugendlichen Cannabis konsumiert.

00:02:06: Und ich persönlich finde, dass viel und dabei reicht aber die Zahl des Cannabis-Konsums zum Beispiel längst nicht heran an die Anzahl des konsumierten Alkohols.

00:02:16: Wie gesagt, wir sprechen über fünfzehnjährige und in den dreißig Tagen, bevor diese Befragung stattgefunden hat, hatten vierundfünfzig Prozent der fünfzehnjährigen männlichen Jugendlichen und sechsundfünfzig Prozent der weiblichen Jugendlichen Alkohol konsumiert.

00:02:34: Und jetzt ist das mal.

00:02:36: Konsum stattgefunden hat in einem Zeitraum von über einem Monat vielleicht noch nicht angsteinflößend, aber trotzdem kennen vielleicht Eltern diese Sorge und auch diese Ohnmacht, mit dem man dem Thema gegenübersteht, auch die Fragezeichen, die man im Kopf hat und auch die bedenken, ob die Kinder, ob die Jugendlichen ihren Weg in dieser Welt machen.

00:02:56: Und auch die Frage würde ich als Mutter denn überhaupt rechtzeitig merken, ob vielleicht irgendetwas schief geht.

00:03:01: Das alles sind Fragen, die werden an mich ganz oft herangetragen.

00:03:05: Aber ich bin ja gar keine Therapeutin für Kinder und Jugendliche, sondern ich beschäftige mich ja mit Erwachsenen.

00:03:11: Ich bin ausgebildet dafür, mit erwachsenen Menschen zu arbeiten.

00:03:14: Und klar, da habe ich mit Sucht auch sehr, sehr viel zu tun.

00:03:18: Aber wie ist das bei Kindern und Jugendlichen?

00:03:20: Das wollte ich jetzt selber mal ganz genau wissen und deshalb habe ich mir eine tolle Gesprächspartnerin eingeladen.

00:03:26: Diana Kies ist Erziehungswissenschaftlerin, sie ist systemische Familientherapeutin und sie ist die Teamleitung der Jugendsuchtberatungsstelle des Ehrenamtlichen Vereins Prop in München.

00:03:37: Wer sich über Prop noch genauer informieren möchte, findet natürlich eine Verlinkung unter dieser Podcastepisode wie auch noch einige andere interessante Quellen und auch die eben zitierte WHO-Befragung von Konsum unter Jugendlichen in Europa.

00:03:51: Also alle Infos wie immer unter dieser Podcastfolge.

00:03:54: Und jetzt freue ich mich auf ein spannendes Gespräch und hoffe, dass die Eltern, aber vielleicht auch die Jugendlichen, die gerade selbst zuhören, was Neues lernen und wichtige Impulse mitnehmen können.

00:04:04: Hallo, liebe Frau Kies.

00:04:05: Erst mal bedanke ich mich ganz herzlich, dass Sie sich Zeit nehmen heute.

00:04:09: Ja, danke, dass ich hier sein darf und so ein bisschen was über meine Arbeit berichten darf.

00:04:13: Ja, lassen Sie uns doch vielleicht genau damit mal rein starten.

00:04:16: Sie arbeiten ja in einer Beratungsstelle und bieten auch eine Menge Präventionsangebote an für suchtgefährdete Kinder und Jugendliche, aber auch welche, bei denen sich bereits eine Abhängigkeit entwickelt hat.

00:04:27: Können Sie uns vielleicht kurz schildern, mit welchen Themen und mit welchen Arbeitsgruppen Sie meistens in Kontakt kommen?

00:04:34: Also wir sind eigentlich relativ breit gefächert seit diesem Jahr.

00:04:38: Vielleicht fangen wir mal an in der Frühintervention von den ganz kleinen.

00:04:42: Also heißt, wir haben Angebote, dass wir mit jungen Menschen sprechen, die quasi so ein bisschen im Probierkonsum drin sind, vielleicht zum ersten Mal Drogen ausprobiert haben, wo es im Freundeskreis ein Thema wird, in der Schule irgendwie zum ersten Mal auffällig geworden sind, bis hin zu jungen Menschen, die ja vielleicht schon sehr riskanten können.

00:05:04: haben oder auch schon in der Abhängigkeit drin stecken.

00:05:07: Für die bieten wir quasi erst mal Einsehberatungen an.

00:05:11: Wir machen Erstgespräche, wir bieten ganz viele verschiedene.

00:05:15: Möglichkeiten zum Beispiel Gruppen an, wo man sich mit anderen jungen Menschen austauschen kann oder auch mittlerweile eine Motivationsgruppe, nennen wir sie von jungen Menschen, die quasi festgestellt haben, hey, mir tut es voll gut, eigentlich über das Thema zu sprechen und ich möchte auch weiterhin freiwillig kommen und mich mit anderen jungen Menschen, die im gleichen Boot sitzen, austauschen.

00:05:36: Das bieten wir an, wir bieten... Elternberatung an, auch ganz, ganz wichtig, die darf man nicht vergessen.

00:05:43: In einer Jungsaufberatung haben die Eltern auch mit dabei oder Angehörige, auch quasi Geschwister, die irgendwie besorgt sind, die zu uns kommen.

00:05:51: Wir bieten Beratungen an für Fachkräfte, also die sich bei uns kollegial auch beraten können oder auch machen Fortbildungen, zum Beispiel auch für Lehrer.

00:06:01: Also wir sind sehr, sehr breit aufgestellt.

00:06:04: Und habe ich als Mutter oder als Vater oder auch als Ratsuchender Jugendlicher denn irgendwelche Kosten, die auf mich zukommen?

00:06:11: Genau, das ist auch noch ein wichtiger Punkt, weil wir das immer wieder vergessen zu sagen, dass wir uns die Angebote, also zumindest bei uns in den Einrichtungen, aber auch bei den meisten anderen Einrichtungen ist es so kostenlos.

00:06:22: Das ist auch noch mal wichtig, dass man da jetzt nicht denkt, man muss da jetzt utopische Summen irgendwie bezahlen.

00:06:26: Nein, gar nicht.

00:06:28: Sie hatten gerade gesagt, da kommen auch Jugendliche, die gerade so improbieren.

00:06:33: Alter sind.

00:06:34: Und in den Medien liest man ja immer, dass die Kinder und Jugendlichen immer jünger sind, wenn sie beginnen zu konsumieren.

00:06:40: Ist das auch Ihr Eindruck aus der Praxis?

00:06:42: und über welches Alter reden wir?

00:06:43: Ja, das ist tatsächlich auch unser Entrück, beziehungsweise ich sehe es ja bei uns quasi über das Jahr leider.

00:06:49: Also wir haben tatsächlich die klassischen Probier-Konsumenten, also die jungen Leute, die vielleicht mal mit drei, zehn, vierzehn irgendwie Cannabis ausprobieren.

00:06:59: Jetzt finde ich schon, weil der Drogen Nummer eins, die wir quasi eigentlich nicht mehr aus dem Medien rauskriegen aktuell, die einfach quasi über ein Freundeskreis mal probieren und das, was Sie jetzt gerade angesprochen haben, was wir in den Medien gerade sehr, sehr viel auch lesen oder auch was in Studien.

00:07:13: gerade ja immer mal wieder rauskommt.

00:07:15: Wir haben leider auch junge Menschen bei uns und das sind eigentlich schon noch Kinder oder Jugendliche, die sind zwölf Jahre alt und konsumieren auch schon viel mehr Drogen, sehr viel Drogen.

00:07:28: Da reden wir nicht mehr von Probierkonsum, die werden immer jünger.

00:07:32: Über die letzten Jahre, also ich bin jetzt in der Jugendbesuchsberatung seit sechs Jahren tätig und man erlebte schon, dass wir vermehrt auch junge Menschen zwischen zwölf, dreizehn, vierzehn bei uns haben, die eben nicht nur mal Cannabis ausprobiert haben, so wie wir es früher irgendwie kannte, es hat sich eine junge Gruppe getroffen und die haben dann gesagt, komm, wir probieren das mal, alle machen das, wir wollen auch mal probieren, sondern die wirklich auch schon regelmäßig konsumieren und verschiedene Drohungen.

00:08:02: auch nie mehr.

00:08:03: Und

00:08:04: jetzt ihr Eindruck, sie arbeiten in München, deckt sich das auch so mit aktuellen Studien dazu, also ist das wirklich so ein allgemeiner Befund, weil ich hatte irgendwie abgespeichert, dass die jüngeren Menschen tendenziell eher weniger konsumieren, also weniger rauchen, weniger Alkohol trinken als vorangegangene Generation.

00:08:25: Deshalb bringe ich das gerade nicht so ganz zusammen im Kopf.

00:08:28: Also das ist ja auch genau das, was man ja eigentlich so sieht, dass man irgendwie so denkt, wenn wir zum Beispiel am Alkoholma anfangen, also so zum Rheinzeiten damals noch, da war ja so dieses ganze Raustrinken so ein Riesenthema und wurde immer mehr und mehr und mehr.

00:08:40: Da muss man schon sagen, dass ich finde, dass junge Menschen mehr ein Risikobewusstsein haben, also wenn man das auf die Gesamtbevölkerung betrachtet.

00:08:47: Aber wir wissen ja auch, bei den Studien, gerade zum Beispiel bei der ESPAT-Studie, also diese Schülerstudie, die in Europa immer geführt wird, ja, langfristig ist dieser Rückgang vom Substanz.

00:08:57: Konsum schon zu betrachten und gleichzeitig haben wir aber quasi ein jüngeres Einstiegsalter.

00:09:04: Und es ist halt immer so ein bisschen diese Blickwinkel, aus welcher Richtung schauen wir drauf.

00:09:10: Auf die Gesamtbevölkerung nimmt es ab, aber wir haben halt eine Gruppierung von jungen Menschen, die jünger sind im Einstiegsalter und die dann quasi auch riskanter konsumieren.

00:09:23: Also ich glaube, das ist immer so, man muss immer das quasi betrachten.

00:09:26: Wie ist es denn?

00:09:27: Und dann gibt es noch Länder für spezifische Geschichten.

00:09:30: Aber ja, es nimmt ab, wenn man es quasi so betrachtet.

00:09:33: Und dann hat man aber eine Gruppierung, die halt einfach früher einsteigt.

00:09:37: Und das macht uns halt auch Sorgen.

00:09:40: Ja, total.

00:09:41: Also gerade auch als Sicht, als Mutter auf das Thema.

00:09:44: Ich glaube, das macht uns zu Recht natürlich auch Sorgen, wenn Menschen so jung einsteigen und es ist natürlich auch immer ein wahnsinniger Eingriff so in die Gehirnchemie.

00:09:54: Welche Substanzen spielen denn bei ihrer Arbeit die größte Rolle?

00:09:58: Also, wir hatten jetzt gerade schon Alkohol kurz gestreift, Nikotin, Cannabis, Medikamente.

00:10:03: Ja, also... Ich würde jetzt mal sagen, bei uns in der Einrichtung sind die meisten jungen Leute da, weil sie in irgendeiner Form mit Cannabis in der Vergangenheit aufgefallen sind.

00:10:14: Das ist so die Hauptdroge gewesen, Alkoholist.

00:10:17: So, ja, konsumieren viele auch, aber oft ist die Entscheidung entweder Alkohol oder Cannabis.

00:10:21: und beim Alkohol kommt ganz oft, naja, da verlier ich die Kontrolle oder ich hatte schon einen schlechten Konsum, das mag ich nicht und bei Cannabis kann ich es besser steuern.

00:10:29: Also das ist so das, was ich bei meinen Klienten ganz oft höre, aber natürlich gibt es auch junge Leute, die ganz klassisch Alkoholweite hinschränken, weil Zigaretten... Da müssen wir jetzt gleich so ein bisschen drauf gucken, die klassischen Zigaretten.

00:10:41: Also, dass man normale Zigaretten kauft oder der Tabak.

00:10:44: Das ist schon so was, was ein bisschen rückläufiger ist, was ja auch dazu passt.

00:10:48: So, und jetzt haben wir diesen Riesenboom der E-Zigaretten.

00:10:51: Also, die ganzen Wapes.

00:10:53: Das ist ein Riesenthema bei uns in der Einrichtung.

00:10:55: Und dann kommen wir zu den klassischen Partytrogen.

00:10:59: Viele junge Menschen konsumieren weiterhin X, dass sie Amphetamine Kokain, also auch Kokain, ist einfach... Wohne München, das ist auch hier nicht wegzudenken.

00:11:08: Das ist einfach auch an den Studien immer noch die Droge Nummer eins, die im häufigsten konsumiert wird.

00:11:13: Und dann kommen wir zu den Medikamenten.

00:11:15: Die Benzodiazepine werden sehr, sehr viel konsumiert und Opiate.

00:11:20: Also Sachen wie Thylidine, Kodein, genau.

00:11:24: Das sind so Drogen.

00:11:25: Ketaminoch ist auch seit ... Ja, ich würde sagen, so drei Jahren schon guter Trend und das ist auch in ganz Deutschland, wenn ich so Kollegen aus anderen Beratungsstellen, in anderen Bundesländern höre, Ketamin ist ein Dauerbrenner beim Feiern.

00:11:39: Genau.

00:11:40: Also wir reden hier über einen ziemlich bunten Cocktail von einerseits wirklich Dingen, die als Drogen... Deklariert werden, andererseits Sachen, die nicht irgendwie unter das Drogengesetz fallen.

00:11:52: Wir reden über Medikamente, also im Grunde alles Mögliche, was bewusstseins verändern, einwirken kann.

00:11:58: Und die E-Zigaretten tun das jetzt zwar nicht, aber das ist halt schon auch Konsum.

00:12:04: Ja, das ist auch Konsum.

00:12:05: Und wir unterscheiden da gar nicht so in der Beratungsstelle zwischen legale oder illegalen Substanzen, weil wir einfach immer sagen, auch bei den WAPs muss man genau drauf schauen.

00:12:14: Da kann ich auch von abhängig werden.

00:12:16: Und das tut meinem Körper auch nicht gut.

00:12:18: Also auch das muss man mit jungen Leuten besprechen, die dann uns direkt sagen, das ist super easy, daran ranzukommen.

00:12:24: Und Sie haben es ja gerade auch gesagt, die drogen die nicht unter ins Betäubungsmittelgesetz fallen.

00:12:29: Wir haben einfach mittlerweile einen Markt, der super schwierig ist, so durchschauen.

00:12:34: Also auch für uns in der Berater sich, ich würde sagen, ich käme mit Drogen sehr gut aus, aber ich lerne jeden Tag dazu.

00:12:40: Der Drogenmarkt ist unfassbar schnell und es wird immer die Hintertüre quasi so ein bisschen benutzt, dass man dann quasi Drogen herstellt, die nicht unter das Gesetz fallen.

00:12:51: die super gefährlich sind, weil wir ja gar nicht wissen, was da eigentlich quasi mit dem Gehirn passiert.

00:12:56: Sie haben es ja vorhin auch schon gesagt, wir wissen auch bei Cannabis, bei jeglicher Droge, dass das fürs Jugendliche Gehirn für die Entwicklung einfach einen Schaden bringt.

00:13:05: Und jetzt haben wir auch noch Drogen auf dem Markt, die quasi die neuen psychoaktiven Substanzen, die dann unter das Gesetz irgendwann fallen.

00:13:12: Aber da wissen wir faktisch eigentlich noch gar nichts.

00:13:15: Also wenn ich jetzt gerade mal HAC mit ins Spiel bringe, das ist ja auch seit drei Jahren jetzt bald, auf dem Markt ist.

00:13:22: Das wird dann zwar quasi nicht mehr erlaubt zum Verkauf, aber dann wird halt wieder ein Molekül da herangebaut und dann haben wir wieder die Hintertüre.

00:13:30: Und junge Menschen denken halt, ah ja, es ist legal, dann passiert mir da nix.

00:13:34: Also das ist oft auch in den Köpfen.

00:13:37: Da mach ich mich nicht strafbar, als kann dann bis quasi noch nicht teilegalisiert worden ist.

00:13:41: Und dann haben die alle auf einmal HLC konsumiert und wir sitzen dann und sagen, Leute, wir wissen gar nichts.

00:13:47: Wir haben keine Studienlage.

00:13:48: Wir wissen nicht, was mit dem Gehirn passiert.

00:13:50: Es wird so sein wie Cannabis, aber ist es Fakt so?

00:13:53: Und das ist so auch das, was uns so Sorge bereitet, dass dieser Markt einfach so groß ist und schnell lebt.

00:14:01: Ja, das stelle ich mir echt herausfordernd vor.

00:14:04: Und ehrlich gesagt, was ich mir auch herausfordernd vorstelle, ist jetzt aus Elternsicht ein Jugendlichen, der wie auch immer beim Konsum erwischt wurde oder auch freiwillig das Gespräch gesucht hat, vielleicht selbst ein Problembewusstsein hat.

00:14:17: Aber wie freiwillig sind die denn eigentlich bei Ihnen in der Beratungsstelle?

00:14:21: Ich meine, das sind Teenager.

00:14:23: Ja, ich sag das auch immer, wenn ich eine Fortbildung gebe oder wenn ich Elternabende gebe, dann sag ich immer so, wir sind das gewohnt, dass wir junge Menschen da haben, die erst mal gar kein Bock auf uns haben.

00:14:34: Also ich sag mal, vielleicht zehn Prozent kommen wirklich freiwillig freiwillig und es sind die jungen Menschen, die entweder ganz krasses Risikobewusstsein haben und sagen, ich will mich da wirklich jetzt mal informieren oder die, die wirklich leider schon sehr tief drinstecken, die einfach sagen, jetzt trau ich mich zu euch zu kommen und der Rest wird natürlich extrinsisch motiviert über Eltern, über vielleicht eine Lehrkraft, über den Sozialpädagogen oder über die Freunde.

00:15:01: Das ist wirklich toll, wenn Freunde motivieren.

00:15:03: und sagen, geht doch bitte dahin.

00:15:05: Ich kenne die, sie sind total nett.

00:15:07: Aber das Erstgespräch findet meistens immer eher so statt mit, ich hab eigentlich gar keinen Bock, hier zu sein.

00:15:14: Und sind immer mal ehrlich, welche junge Mensch will den freiwilligen Überratungsstelle gehen?

00:15:17: Fünfzehn vielleicht und sagen, ach ja, ich informiere jetzt über mein Drogenkonsum und ob für meine Zeit die total wertvoll ist, weil die sehen ja oft auch gar kein Problem im Konsum.

00:15:29: Das sind dann meistens die Eltern, die sagen, hey, ich finde es überhaupt nicht gut, was hier passiert.

00:15:34: Und deshalb sind wir total gewohnt, dass der erste Kontakt eigentlich eher so ein bisschen... Ja, ich will hier eigentlich gar nicht sein.

00:15:41: Und dann sagen wir immer, hörst du doch an, wenn du schon da bist.

00:15:44: Jetzt kannst du die Zeit nutzen vielleicht.

00:15:46: Lernst du hier noch was?

00:15:47: Vielleicht findest du es gar nicht so verkehrt.

00:15:49: Und das ist dann quasi eigentlich das, was wir machen müssen.

00:15:51: Wir müssen eine gute erste Beziehung herstellen.

00:15:54: Der Kontakt muss gut sein, weil wir machen die Türe auf, dass die später wieder kommen.

00:15:59: Also selbst wenn die sagen, ich will jetzt gerade nicht, kann das sein, dass die einem halben Jahr später nochmal anrufen und sagen, hey, du hast doch damals gesagt, ich darf noch mal vorbeikommen.

00:16:08: Ich glaube, das ist so wichtig, dass die lernen, wir sind ganz entspannt, sitzen nicht da und zeigen mit dem Finger auf ein oder sagen, du musst sofort aufhören mit Konsum.

00:16:17: Wir sind sehr wertschätzend und das ist wirklich dieses Augenhöhenprinzip, was die da erleben.

00:16:23: Und ja, die meisten sind wirklich, ich habe zwar nicht in meiner ganzen beruflichen Karriere zweimal erlebt, dass jemand gar keinen Bock hatte und da nix.

00:16:32: Und sonst sind die alle wirklich so, hey, war eigentlich voll gut.

00:16:35: Und während so eines Gesprächs versuchen Sie dann schon, vor allen Dingen auf die Gefahren hinzuweisen, problematisieren Sie den Konsum, zeigen Sie die Konsequenzen auf oder was genau passiert?

00:16:47: Also im ersten Gespräch ist es eigentlich erstmal so ein bisschen so, dass wir den jungen Menschen kennenlernen müssen und der junge Mensch uns.

00:16:57: So dieses erstmal Entspannung, du bist jetzt da, erstmal erst der Kontakt.

00:17:02: Und dann geht es ganz viel um so eine erstmal eine Abklärung, was ist denn überhaupt los?

00:17:06: Also erzähl du mal, warum du jetzt hier bist oder warum die Mama denkt, dass du hierher kommen sollst.

00:17:11: Wir klären natürlich schon im Erstgespräch kurz ein bisschen was ab.

00:17:15: und sagen auch, hey, da musst du ein bisschen aufpassen.

00:17:18: Aber das Erstgespräch ist eher mal informeller.

00:17:21: Also quasi, wir machen eine kleine Suchtanamnese, wir machen eine kleine familiäre Anamnese.

00:17:26: Also, was ist da schon so los?

00:17:27: Wie läuft es in der Schule?

00:17:29: Wie ist der Freundeskreis?

00:17:30: Also, es ist wirklich so ein Rundumschlag.

00:17:32: Und dann fragen wir auch, willst du denn eigentlich was verändern?

00:17:36: Also, du bist jetzt da.

00:17:37: Was wäre denn dein Wunsch?

00:17:39: Also, das ist auch erstmal wichtig.

00:17:41: Will denn der junge Mensch?

00:17:43: Und wenn jemand natürlich sagt, er will aufhören mit Drogen, dann freuen wir uns auch, wenn es so ist.

00:17:48: Und wenn jemand aber sagt, hey, ich will mich vielleicht einfach mal damit auseinandersetzen, dann arbeiten wir danach quasi in Beratungsgesprächen psychiedokativ daran, dass wir nochmal aufklären, weil wir haben einen... Riesenthema in der heutigen Zeit und das sind die sozialen Medien.

00:18:03: Also junge Menschen informieren sich im Internet über Instagram, TikTok und Co.

00:18:08: Und oft ist da gefährliches Halbwissen dabei oder die haben sich gar nicht informiert.

00:18:12: Die wissen eigentlich nicht, was macht das mit meinem Gehirn, was kann da passieren.

00:18:16: Und dann gehen wir darauf ein, wir gehen darauf ein, was gibt es für rechtliche Aspekte bei Drogenkonsum?

00:18:23: Welche Ressourcen hast du denn, wenn du aufhören möchtest?

00:18:27: Wie schaut's im Freundeskreis aus?

00:18:29: Ja, was sind Strategien, um was zu verändern?

00:18:32: Also, vieles komplett planlos und auch so.

00:18:36: Was heißt denn eigentlich Freizeitgestaltung?

00:18:39: Ja, das wäre auch meine nächste Frage.

00:18:42: Also, Sie hatten es gerade schon so angesprochen, aber welche Rolle spielen denn eigentlich Familie, Schule, die Peer Group, die Freizeit, die Freizeitangebote?

00:18:51: Das ist jetzt so ein bisschen mein persönlicher privater Eindruck, dass Wenn es nicht viel zu tun gibt für Jugendliche, die auch tendenziell eher mal auf Konsumideen kommen, stimmt das?

00:19:03: Also ich glaube, dieser Konsum, also die Idee an sich, ist was, was zum Entwicklungseilte dazugehört.

00:19:11: Also gerade ein Kind, das in der Pubertät ist, das ist einfach eine Entwicklungsaufgabe, auch sich so ein bisschen von den Eltern abzugrenzen.

00:19:17: Und natürlich sind Spieler die Neugierde eine Rolle und... Es heißt ja nicht nur, weil ich was ausprobiere, bin ich direkt hohenabhängig.

00:19:24: Das hört ganz oft das Eltern kommen und sagen, mein Kind hat gekifft, um Gottes Willen.

00:19:28: Es ist was, was dazu gehört, was auszuprobieren.

00:19:31: Aber es spielt natürlich trotzdem auch zu viel lange, weil er eine Rolle, weil man kommt auf dumme Idee.

00:19:38: So, vielleicht.

00:19:40: Und das Problem ist halt das.

00:19:41: In der heutigen Zeit, also wir haben eine Pandemie hinter uns, die ist zwar, also ich habe noch nicht wieder darüber nachgedacht, das ist so gefühlt schon Ewigkeiten her, aber eigentlich ist es noch gar nicht so lange her und wir sehen halt jetzt auch die Auswirkungen extrem.

00:19:54: Das hat man ja damit schon befürchtet, dass es so einen Rattenschwanz mit sich zieht.

00:19:58: Gerade die jungen Menschen, die jetzt in dem Alter achtzehn zum Beispiel sind oder auch näher eigentlich zwischen vierzehn und achtzehn, die haben ja quasi gar keine Freizeit mehr gehabt, die wussten zwischenzeitlich gar nicht mehr.

00:20:10: Was darf ich eigentlich?

00:20:11: Wie ist das denn so?

00:20:12: Wie ist das mit einem Verein?

00:20:13: Was ist denn ein Hobby?

00:20:15: Was mache ich denn gerne?

00:20:16: Also es ist ja für Verachsene schon wahnsinnig schwierig, wie soll sich ein junger Mensch denn da finden.

00:20:21: Und ich glaube, das ist so ein Hauptthema, dass viele auch bei uns in der Beratungsstelle sitzen und ich frag dann so, und was machst du denn gerne?

00:20:28: Ja, mit den Freunden chillen.

00:20:29: Also klar, es ist ein Hobby und Gottes Willen ist auch wichtig.

00:20:32: Aber so dieses Ganze, was kannst du denn machen, wenn du lange Weile hast?

00:20:36: Was machst du denn, wenn du gestresst bist?

00:20:38: Also da fehlt oft die Idee und dann arbeiten wir auch in solchen Themen, das herauszuarbeiten.

00:20:44: Was kann man denn gerne machen, was vielleicht auch nicht viel Geld kostet, weil man darf auch nicht vergessen, dass es wahnsinnig teuer mittlerweile alles auch in einem Verein beizutreten und so weiter.

00:20:52: Und ich würde schon sagen, es nimmt sich schon bei der Hand.

00:20:56: Wenn jemand gar nichts macht in seiner Freizeit und dann quasi schon mal mit Konsum angefangen hat, dann ist es oft so, dass die jungen Menschen sich halt treffen und zum Beispiel kiffen.

00:21:07: Oder die machen alles mit Konsum.

00:21:08: Alles dreht sich dann irgendwann um den Konsum.

00:21:10: Dann gehen sie ins Kino und davor wird gekifft, dann ist der Film witziger.

00:21:14: Dann gehen sie ins Schwimmbad, dann wurde davor gekifft.

00:21:16: Und dann muss man wieder daran arbeiten, auch Freizeit ohne Konsum wahrzunehmen.

00:21:23: Verstehe.

00:21:23: Und neben dieser, so wie Sie es gerade beschrieben haben, vielleicht auch ein bisschen Langeweile und vielleicht auch Schwierigkeiten, den Finger drauf zu legen, was macht mir Spaß, was macht mir Freude und wie kann ich eigentlich meine Emotionen regulieren?

00:21:37: Was sind noch Hauptfaktoren dafür, dass Jugendliche zu Suchtmitteln greifen?

00:21:43: Neugierde hatte ich ja vorhin schon gesagt, dann kommt Stressbewältigung hinzu.

00:21:47: Wir dürfen nicht vergessen.

00:21:48: Ich glaube, das ist auch noch mal wichtig.

00:21:50: Wir sind in einer Gesellschaft, die extrem leistungsorientiert ist.

00:21:54: Es sind sehr, sehr viele junge Menschen bei uns, die enormen Druck verspüren, was Schule auch angeht.

00:22:00: Und das ist wirklich so dieses... Es wird beschrieben, ich komme nach Hause und ich wollte erst runterkommen.

00:22:06: Ich weiß gar nicht, wie ich mich entspannen kann.

00:22:08: Entspannung ist ein Riesenthema.

00:22:10: Gesellschaft, also einfach das Gemeinschaftsgefühl mit anderen ist auch im Konsumgrund oft.

00:22:16: Weil wenn ich da nicht mitmache, dann bin ich ja irgendwie uncool.

00:22:19: Also darüber reden wir auch ganz häufig.

00:22:21: Oder ich werde ausgeschlossen vielleicht auch.

00:22:24: Was eigentlich im Unkästnis gar nicht so ist, aber das sind junge Menschen, die das im Kopf haben.

00:22:28: Dann geht es ganz viel um Abgrenzung vielleicht zu den Eltern.

00:22:32: Also einfach dieses, ja, ich will was machen, was meine Eltern vielleicht nicht wollen?

00:22:36: So, Grenzüberschreitungen ausprobieren.

00:22:39: Und dann kommt noch was dazu, das Thema Emotionen regulieren und Problembewältigung.

00:22:44: Und das ist wirklich ein Punkt, was ich immer in der Beratung sage, wenn ich anfange, aus Problemen heraus zu konsumieren, egal ob es der Alkohol ist, ob das Cannabis ist oder eine andere Substanz, dann muss ich ganz, ganz vorsichtig sein.

00:22:57: Weil ich dann versuche, quasi meine Gefühle zu regulieren und es nicht mehr zu spüren.

00:23:03: Also die negativen Gefühle.

00:23:04: Und wir erklären dann immer, das Problem ist ja nicht weg.

00:23:06: Also ich betäube mich mit was und habe mich aber nicht damit auseinandergesetzt.

00:23:11: Und dann bin ich schnell in dieser Spirale drin, dass ich irgendwann in eine Abhängigkeit reinkomme.

00:23:16: Und deshalb habe ich so ein bisschen dieser Grund.

00:23:17: Also wir haben so einen Satz.

00:23:19: Konsumieren nur dann, wenn es dir wirklich gut geht.

00:23:23: Also nur aus positiven Gefühlen heraus.

00:23:25: Und das muss man abklären mit jungen Menschen.

00:23:27: Also das ist noch ein Thema.

00:23:29: Dann vielleicht auch zur Selbstwirksamkeit, also quasi viele konsumieren halt auch, weil sie einfach sagen, vielleicht ist es so Lifestyle manche, gehört dazu, machen irgendwie alle.

00:23:40: Ja, würde sagen, das ist so die

00:23:41: Hau.

00:23:42: Unterscheiden sich eigentlich Jungs und Mädchen in ihrem Risiko oder auch vielleicht in der Art des Konsums?

00:23:49: Ich glaube, man weiß ja, dass Jungs oft auf Rühr anfangen zu konsumieren.

00:23:55: Beziehungsweise wir sehen, wir haben tatsächlich bei uns mehr männliche Jugendliche.

00:24:00: Als weibliche Frage war halt immer früher, warum.

00:24:03: Also klar, als kann er bis noch, weil sie nicht legalisiert worden ist, dann waren einfach die Anzeigen bei den männlichen und Jugendlichen viel höher, weil vielleicht auch mehr Polizisten auf der Straße sind, die kontrolliert haben, als Polizistinnen, also zwecks dieser Körperkontrollengeschichte.

00:24:16: Ich glaube aber, was ich so erlebe, dass Mädels lange unter dem Radar bleiben.

00:24:21: Also die haben Talente ganz häufig, Konsum zu verstecken.

00:24:26: Die fallen viel später auf.

00:24:28: Und die, die aber dann auffallen bei den Mädels, die konsumieren meistens doch auch sehr heftig.

00:24:34: Also, das ist so das, was wir sehen.

00:24:35: Und in letzter, eben diesem Jahr habe ich irgendwie sehr, sehr viele Mädels schon da gehabt.

00:24:40: Ich weiß nicht, was gerade los ist, aber irgendwie ist das auffällig gewesen, dass wir sehr viele junge Mädels da haben.

00:24:46: Aber ja, also so, das ist so das Gefühl.

00:24:48: Also, Jungs fallen früher auf.

00:24:50: Stellen Sie vielleicht nicht so gut an, ich weiß es nicht.

00:24:53: Aber ja.

00:24:54: Und jetzt... Wie könnten denn zum Beispiel Eltern überhaupt?

00:24:58: bemerken, dass ihr Kind eventuell konsumiert.

00:25:02: Das ist ja immer so ein Szenario, so was Bedrohliches.

00:25:05: Sobald die Kinder ins Teenager-Alter kommen, das fragen sich ja alle Eltern.

00:25:09: Würde ich es merken und woran?

00:25:10: Ja,

00:25:10: voll.

00:25:11: Das ist auch immer voll die gute Frage, weil wenn wir quasi so Punkte immer durchgehen, woran erkenne ich zum Beispiel ein Cannabis-Konsum, das Thema mit sich nicht rote Augen, dann gibt es das mittlerweile Augen-Tropfen.

00:25:23: Es gibt für alles irgendwas.

00:25:24: Aber ich glaube, was ich immer Eltern mitgebe oder meine Kollegen, die bei uns die Eltern beraten, Hauptsächlich macht, wir sagen immer allen Eltern, bleiben sie mit ihrem Kind gut im Kontakt.

00:25:33: Also wenn man das Kind quasi ja schon, man kennt das Kind ja schon lange, ne, seitdem es auf der Welt ist und man merkt wahrscheinlich schon Veränderungen, wenn die vielleicht nach Hause kommen abends nicht mehr mit einem zu Abend essen wollen, schnell in der Zimmer flitzen, also immer dieses so ein bisschen unterm Radar bleiben.

00:25:51: Ja, beim Kiffen wären es klassisch, die roten Augen vielleicht, bekommt aber auch nicht jeder.

00:25:56: Wenn Konsumotenzilien auf einmal irgendwo rumliegen, ich sag mal, beim Kiffen ist das ein Criner, das ist dieser Crusher, wo man das Gras quasi klein macht.

00:26:05: Irgendwie hier eine Bong, also kein Mensch hat eine Bong zu Hause stehen, weil die Bong ästhetisch ist.

00:26:10: Also wenn ich so was höre, sage ich immer, naja, also bitte, das habe ich nicht einfach zu Hause mir so gekauft.

00:26:15: Wenn Long Paps zu Hause rumfahren, also solche Geschichten.

00:26:19: wenn sich irgendwas am Verhalten verändert.

00:26:21: Und da kommt man nämlich jetzt genau in dieses Ding rein.

00:26:24: Jetzt haben wir eine Pubertät.

00:26:26: Und alle Eltern sagen zu uns, ja, aber das ist doch Pubertät.

00:26:29: Ja, und das macht es so schwierig.

00:26:31: Und deshalb sagen wir immer, bleiben Sie einfach im Kontakt, gucken Sie, sich ihr Kind ganz

00:26:35: genau

00:26:36: an.

00:26:37: Wenn man irgendwas merkt, dann fragt man einfach mal nach.

00:26:39: Ich sage immer so, jetzt lese ich in den Medien die ganze Zeit hier vom Konsum.

00:26:43: Wie ist denn das bei Eurem Freundeskreis?

00:26:44: Also ich kann ja mein Kind auch darauf ansprechen.

00:26:47: Der springt mehr nicht ins Gesicht nur deshalb.

00:26:49: wenn die nach Hause kommen und dann irgendwie den Kühlschrank leerfuttern.

00:26:52: Das sind wir auch wieder bei der Fupertät, ne?

00:26:54: Aber das könnte auch ein Anzeichen sein.

00:26:56: So massive Fressflasht beim Kiffen zum Beispiel.

00:26:59: Bei anderen Drogen sind es die veränderten Popillen.

00:27:02: Bei anderen Drogen konsumiere ich vielleicht oder esse ich fast gar nichts mehr.

00:27:05: Also auch das kommt dazu.

00:27:07: Also sie merken schon, das ist verdammt schwer für Eltern.

00:27:10: Das eigentlich nicht mehr.

00:27:11: Aber ich denke mir immer am Fupertären, Alter, einfach... Hinschauen, im Kontakt bleiben.

00:27:16: So ganz kleine Sachen wie, wenn du nach Hause kommst, ich würd gern noch fünf Minuten mit dir kurz quatschen, wie war denn dein Abend heute?

00:27:23: Und nicht dieses Ab ins Zimmer, weil wir waren alle mal jung und wirklich kennen das, glaube ich, alle, dass man, wenn man nur Alkohol getrunken hat, dann wollte man nicht mehr mit den Eltern sprechen, weil es dann irgendwie peinlich unangenehm war, dann ist man schnell ins Zimmer geflitzt.

00:27:35: Und da einfach abends vielleicht nochmal kurz sagen, hey, bleib doch mal kurz da.

00:27:39: Wie war's denn?

00:27:40: Was habt ihr heute gemacht?

00:27:42: Und uns hören ja auch tatsächlich Jugendliche zu, gar nicht mal so wenige.

00:27:46: Was könnte man denn mitgeben?

00:27:47: Woran merke ich denn selbst, dass mein Konsum vielleicht wirklich langsam in eine wirklich gefährliche Richtung geht?

00:27:55: Ich sag immer, jung Menschen, macht ihr doch mal... Wenn du sagst, dein Konsum ist gerade aktuell in Ordnung, setzt dir doch trotzdem mal Regeln.

00:28:04: Also, dass man sich mal überlegt, was will ich eigentlich unbedingt vermeiden.

00:28:08: Ja, beim Kiffen zum Beispiel, ich habe mir die Regel gesetzt als junger Mensch, ich will niemals vor der Schule, vor der Ausbildung, vor dem Job irgendwie konsumieren, also nicht am Morgen.

00:28:18: Ich konsumiere nur, wenn es mir gut geht.

00:28:20: Ich konsumiere nie alleine zum Beispiel.

00:28:22: Ich konsumiere nicht unter der Woche.

00:28:24: Es muss immer noch was Besonderes bleiben.

00:28:26: Also einfach mal zu überlegen, was ist denn für mich eigentlich in Ordnung?

00:28:29: Weil wenn ich das für mich quasi erst mal festgesetzt habe, dann merke ich vielleicht auch, wenn sich was verändert.

00:28:36: Wenn ich dann auf einmal immer konsumiere, wenn ich gestresst bin.

00:28:39: Oder ich fange an, also gerade auch beim Rauchen.

00:28:42: Am Anfang raucht man ja nicht alleine Zigaretten.

00:28:44: Man raucht meistens mit Freunden.

00:28:46: Und wenn ich dann anfange, alleine irgendwo zu rauchen, dann merke ich schon so, oh, es wird mehr.

00:28:50: Warum brauche ich denn jetzt alleine?

00:28:51: Also das einfach kritisch mal zu hinterfragen und zu beleuchten.

00:28:55: Wenn Freunde einem Freundeskreis ansprechen, das ist auch immer ein Zeichen, dass irgendwas los ist.

00:29:00: Wenn jemand sagt, hey, ich mache mir Sorgen, ist bei dir irgendwie gerade was los, du konsumierst total viel.

00:29:05: und auch hier an alle jungen Menschen, ihr dürft eure Freunde unbedingt darauf ansprechen.

00:29:10: Weil ich sage immer, die Freunde sind ja die Experten, die kennen einen ja am besten und die sehen sofort Veränderungen.

00:29:16: Und ich glaube, was ich auch allen jungen Menschen immer wieder sagen kann, geht doch einfach mal an die Beratungsstelle bei euch vor Ort.

00:29:22: Wenn ihr irgendwie denkt, ich will mal fragen, ist das so in Ordnung mit meinem Konsum?

00:29:26: Weil es gibt ja auch Konsum, der sehr, sehr wenig ist, wo man auch sagen kann, ja, natürlich wäre es besser, wenn du nicht konsumierst, weil du ein junger Mensch bist und dein Gehirn sich noch nicht ganz entwickelt hat.

00:29:37: im Prinzip sagt, dass es immer noch besser, weil es sehr wenig ist und da macht man sich vielleicht als Erwachsener nicht direkt Sorgen, weil der sehr gut im Konsum umgeht.

00:29:46: Und an der Stelle würde ich gerne auch allen nochmal sagen, wir haben ja Schweigepflicht, weil das ist so wichtig für junge Menschen, das nochmal zu hören.

00:29:53: Wir dürfen nichts, Mama und Papa sagen, dass die da waren, wenn die jetzt nicht irgendwie in der Selbst- oder Fremdgefährdung sind.

00:29:59: Da haben wir Schweigepflicht.

00:30:01: Ihr könnt anonym in Beratungsstellen gehen.

00:30:04: Und das ist auch nichts Schlimmes.

00:30:05: Und wenn jemand in eine Beratungsstelle kommt, heißt es nicht, jetzt habe ich ein Drogenproblem.

00:30:10: Dabei geht es nämlich nicht.

00:30:12: Ich glaube, das würde ich mir echt für alle wünschen, dass es einfach was ganz Normales wird und auch für Erwachsene was ganz Normales ist.

00:30:17: Ich lasse mich da einfach mal beraten.

00:30:19: Oder auch als Lehrkraft, wenn ich mir unsicher bin, mich an die Beratungsstelle vor Ort mal zu wenden und zu sagen, hey, jetzt habe ich hier vielleicht Schüler, die sind im pubertären Alter und ich mache mir da gerade Gedanken, wie gehe ich denn damit um?

00:30:32: Sollte was Normales werden eigentlich, ne?

00:30:35: Frau Kies, jetzt haben Sie gerade das Thema Schweigepflicht angesprochen und ich möchte das noch unterstreichen.

00:30:41: Denn kann das sein, dass sowohl Eltern wirklich zum Beispiel Sorge haben, wenn jetzt rauskommt, mein Kind konsumiert und ich habe es gar nicht gesehen oder nicht im Griff, kommt dann das Jugendamt, krieg ich Ärger oder das Jugendliche Angst haben.

00:30:56: Ich mache ja hier was Illegales womöglich, kommt jetzt die Polizei, krieg ich jetzt richtig Ärger.

00:31:01: Ja, das ist tatsächlich oft auch so ein Thema, dass das die Sorge auch ist.

00:31:06: Wir melden das dann irgendwo?

00:31:09: Nee, eben nicht.

00:31:10: Also wenn jemand zu uns in die Suchtberatungsstelle kommt, das müssen wir auch allen immer deutlich machen, auch dem Jugendamt selber deutlich machen, weil wir haben ja auch junge Menschen, die kommen über das Jugendamt.

00:31:19: Ich muss mir explizit alles von jungen Menschen unterschreiben lassen, wenn da keine Selbstgefährdung oder Fremdgefährdung oder Kindeswohlgefährdung ist.

00:31:28: Also ich darf nicht mal bestätigen eigentlich, dass der beim Termin war, der junge Mensch.

00:31:33: Und ich glaube, das ist so wichtig, weil ich immer wieder sage auch den Eltern, seien sie doch froh, dass ihr Kind mit einem erwachsenen Menschen quasi, ich sehe das ja neutral, Erst mal sprich, der hat es vielleicht jetzt nur ein Freundeskreis bis dato besprochen, das Thema Drogen oder vielleicht mit ihnen.

00:31:49: und bei Eltern hört man da einfach nicht zu, wenn die Eltern nicht selber konsumiert haben, dann sagt ein junger Mensch, was willst denn du?

00:31:54: Oder ist das gar kein Plan?

00:31:55: Also die knocken einen sofort aus, bitte nie Expertengespräche führen, an der Stelle noch für Eltern.

00:32:01: Da verliert man.

00:32:02: Also die sind perfekt vorbereitet, die Jugendlichen.

00:32:05: Und wir haben deshalb ja quasi den guten Punkt, dass Wir offen mit denen sprechen können, weil wir diese Schweigenpflicht haben.

00:32:14: Und ich darf es nicht im Jugendamt melden.

00:32:16: Und der Polizei sowieso schon gar nicht.

00:32:18: Bekommen da gar nichts mit.

00:32:19: Und auch die Lehrer bekommen nicht mit, dass der Jugendliche bei uns ist.

00:32:23: Da muss man sich gar keine Sorgen machen.

00:32:25: Außer, nehmen wir mal an, ein Jugendlicher hat in der Schule konsumiert.

00:32:28: Der ist aufgefallen und die Schule ist perfekt vorbereitet und sagt, ich möchte, dass du die Beratungsstelle gehst, weil wir uns Sorgen um dich machen.

00:32:36: Das wäre perfekt eigentlich, weil dann würden die quasi die Lücke schließen und würden den jungen Mensch zu uns schicken.

00:32:42: So, und dann mache ich das so, dass ich zu meinem Jugendlichen sage, du kommst ja von der Schule, die wollen ja eine Rückmeldung haben, ob du da bist, kannst du mir eine Schweigepfistermindung geben, damit ich die Termine bestätigen darf.

00:32:54: Und mehr nicht.

00:32:55: Es geht nicht um die Inhalte, die wir besprechen.

00:32:57: Ja, und das ist auch noch mal wichtig.

00:33:00: Das hat niemanden an der Stelle zu interessieren.

00:33:02: Und wenn ich mir aber so massiv Sorgen mache, dass ich sage, wir brauchen.

00:33:05: jetzt hier die Mama mit im Boot, damit wir überhaupt zu einer Veränderung kommen.

00:33:09: Oder wir brauchen vielleicht auch keine Ahnung des Jugendamt, weil du Unterstützung brauchst mit einer ambulanten Erziehungshilfe als Beispiel.

00:33:17: Dann bespreche ich das mit dem jungen Menschen und entscheide das mit dem gemeinsam und arbeite darauf hin, dass wir zusammen ein Familiengespräch führen und schauen wie es weitergeht.

00:33:27: Also wir versuchen alles ganz arg transparent zu machen und immer den jungen Menschen mit ins Boot zu holen.

00:33:33: Genau.

00:33:35: Okay, also das bedeutet aber, wenn ich den Verdacht habe, wir haben hier ein Problem innerhalb der Familie, meinem Kind, meinem Jugendlichen, geht's nicht gut, dann kann ich dieses Thema offen machen und muss nicht sozusagen schreckliche Konsequenzen befürchten.

00:33:49: Das ist nichts, was ich unterm Deckel halten muss.

00:33:52: Unbedingt, unbedingt aufmachen.

00:33:54: Weil ich sag immer umso früher wir quasi an dem Thema, ich will das gar nicht Problem nennen, weil das muss nicht immer ein Problem sein, was der Jugendliche hat.

00:34:03: umso früher wir einsteigen in der Beratung, umso besser ist es.

00:34:07: Wenn wir manchmal Fälle haben, wo dann irgendwie schon klar ist, der hat schon zwei Jahre lang konsumiert, es wurde irgendwie immer verschwiegen oder man hat sich nicht getraut, das aufzumachen, dann wird es halt schwerer auf für den jungen Mensch, weil der einfach schon so tief drinsteckt ganz oft.

00:34:20: Und wenn wir ganz gut einsteigen können, dann können wir genau das vielleicht auch abarbeiten, dass man einfach sagt, du brauchst keine Scham haben hier zu sein.

00:34:28: Und es ist überhaupt nicht schlimm.

00:34:30: Auch das Jugendamt ist nicht immer passiböse.

00:34:32: Wir wissen ja, über die Medien wird halt immer nur das gestreuten.

00:34:35: Man hört immer nur negative Beispiele, aber es gibt ja auch schöne Fälle, die ihr gut laufen.

00:34:39: Und ich sag immer, das Jugendamt arbeitet ja für euch als Familie.

00:34:43: Ihr seid der Auftraggeber.

00:34:44: Ihr wollt was.

00:34:45: So, genau.

00:34:47: Ja, sehr gute Idee.

00:34:48: Und darüber hinaus, dass wir da vielleicht als Gesellschaft, als Eltern, als Lehrkräfte uns alle noch mal ein bisschen aufschlauen könnten.

00:34:55: Und natürlich die betroffenen Jugendlichen selbst.

00:34:58: Welch Art von Prävention hat sich denn als besonders wirksam erwiesen?

00:35:02: Also ich kann mich aus meiner Jugend an Plakataktionen und sowas erinnern.

00:35:07: Aber was ist denn tatsächlich wirksam, um zu verhindern, dass ein Mensch drogenabhängig wird?

00:35:12: Ja, das ist eine gute Frage, weil die stellen wir uns ja auch immer wieder.

00:35:15: So Plakat habe ich gerade überlegt.

00:35:17: Ja, natürlich.

00:35:17: Klar, wenn ich in der U-Bahn manchmal sitze, dann lese ich da irgendwie irgendwas.

00:35:21: Aber ich sage immer so, eigentlich muss man ins Internet gehen.

00:35:23: Da sind sie ja quasi vor Ort.

00:35:25: Also, dass man da eigentlich sehr viel Werbung macht und aufklärt und eben nicht für Drogen aufklärt.

00:35:32: Also, quasi im Sinne von Werbung macht für irgendwelche EZ-Gerätten.

00:35:35: Da erinnere ich mich jetzt gerade noch dunkel dran, sondern dass man eben aufklärt, was sind denn Risiken?

00:35:41: von Konsum.

00:35:42: Was macht es denn so schwierig?

00:35:44: Aber auch in der Schule weiterhin aufklärt.

00:35:47: Also wir sind ja auch in den Schulen von den ganzen Beratungsstellen und machen Schulpräventionen.

00:35:52: Aber das ist natürlich nicht flächendeckend.

00:35:54: Das ist ja nicht im Lehrplan vorgesehen.

00:35:57: Also dass man irgendwie vom Schulsystem sagt in der achten Klasse, siebten Klasse, wie auch immer gibt es die und die und die, sondern das macht ja jedes Schulsystem selbstständig und eigenverantwortlich.

00:36:07: Manche haben gar keine Schulprävention.

00:36:08: Ich kann mich noch bei mir dran erinnern und ich hatte das nicht.

00:36:11: Also gab's bei mir nicht.

00:36:13: Beziehungsweise kam vielleicht ein Ex-Konsument und hat darüber erzählt, was für Eure Erfahrung er gemacht hat.

00:36:20: Ich glaube, wir brauchen ein Gesamtpaket, also quasi Werbung, schon auch über Plakate, wenn man die vielleicht auch beilaufen sieht und dann die universelle Schulprävention, so was, dass man quasi flächendeckend informiert.

00:36:34: würde ich immer, immer, immer so machen, dass das Fachkräfte sind, die aus Einrichtungen kommen und quasi extern sind und nicht, dass es der Lehrer machen muss, weil Schüler da einfach nicht zuhören oder sich schon wieder denken, ob Gott es will, der hat doch eh keine Ahnung.

00:36:50: Aber auch halt, wenn ich schon eine Gruppe habe, wo ich weiß, dass vielleicht jemand was konsumiert, dass man die dann quasi in Frühintervention schickt und einfach sagt, Hier geht meine Beratungsstelle und macht dort einfach mal ein Kurs, so was wie geht.

00:37:04: Ja, genau.

00:37:05: Frau Kies, wenn Sie Königin von Deutschland sein könnten ab morgen.

00:37:10: Frau Königin Kies, was würden Sie sofort verbieten oder vielleicht auch erlauben oder befeuern oder breit aufstellen, wenn Sie könnten?

00:37:20: Das ist eine gute Frage.

00:37:21: Das ist eine richtig schwierige Frage.

00:37:23: Ich bin noch nie Gedanken drüber gemacht.

00:37:24: Also ich glaube tatsächlich, ich wäre glaube ich gar nicht so der Verbieter irgendwie, sondern mir wäre es eigentlich total wichtig, dass man ja, dass junge Menschen sich vor allem gut mit Substanzen auskennen, der Hinsicht, was passieren kann.

00:37:39: Also, dass man sehr, sehr viel an Risikowarnnehmungen arbeiten muss.

00:37:44: Ich würde mir eigentlich wünschen, dass noch viel mehr gemacht wird in der Jugend.

00:37:48: Prävention, sage ich jetzt meine Suchtprävention, dass das was ist, was flächendeckend überall gleich ist, weil wir haben einfach in ganz Deutschland ganz unterschiedliche Modelle.

00:37:59: Wir haben nicht überall Jugend Suchtberatungsstellen und Jugendliche sind ein anderes Klientel, sage ich immer, wie Erwachsene.

00:38:08: Wir müssen anders mit den Arbeiten und ich würde mir eigentlich wirklich wünschen, dass wir überall die Möglichkeit haben, Beratung anzubieten und nicht gucken müssen, wer hat noch Kapazitäten, wer kann noch, das würde ich mir wünschen, wenn ich aus meiner Suchtbubble rauskucke, sage ich jetzt mal.

00:38:26: Und gibt es vielleicht noch eine Botschaft, die sie Eltern aber auch den Jugendlichen selbst mitgeben könnten?

00:38:33: Also was ist vielleicht so eine der wichtigsten Erkenntnisse, die sie aus ihrer Arbeit ziehen?

00:38:38: Also Eltern kann ich immer nur sagen, gucken sie genau hin.

00:38:42: bleiben sie gut im Kontakt mit ihren Kindern.

00:38:45: Und ja, es ist normal, dass man irgendwann die Freundesgruppe nicht mehr kennt.

00:38:49: Das gehört einfach dazu.

00:38:51: Aber bleiben sie im Gespräch mit ihrem Kind.

00:38:54: Holen Sie sich gerne Unterstützung.

00:38:55: Es ist was völlig normales und ich finde, es sollte einfach dazu gehören, dass man sagt, ich lass mich auch mal beraten, wenn es jetzt irgendwie mein Kind kommt ins pubertäre Alter.

00:39:05: Ich will lieber vorbereitet sein.

00:39:06: Es gibt ganz viele kostenlose Angebote in Deutschland für alle Eltern, wo man daran teilnehmen kann.

00:39:13: Das würde ich mir für Eltern unbedingt wünschen, gar nicht, dass es irgendwie schambehaftet oder so ist, so wie es früher auch mit Therapie war, sondern dass es selbstverständlich ist, zu sagen, ich habe mich beraten lassen, ich bin gut vorbereitet, ich weiß, was zu tun ist.

00:39:26: Und selbst wenn mein Kind mal kifft und ich irgendwie denke, oh Gott, oh Gott, dann weiß ich, wo ich hin muss.

00:39:30: Also das würde ich mir wünschen.

00:39:31: Und für die jungen Leute würde ich mir auch eigentlich das wünschen, dass das das Normale ist, dass man über Drohungen sprechen kann, dass es nicht schambehaftet ist, also auch mit Erwachsenen, dass man sich vor allem zu einer Vertrauensperson zu gehen, wenn man irgendwie sich Sorgen macht, auch sich Sorgen um einen Freund macht und dass man einfach ja in Beratungsstellen geht und sagt, ich komme mal vorbei und keine Ahnung, trinkt mit dir hier irgendwie keine Ahnung, Wasser oder irgendwie eine Apfelsaftschorle und fatsch einfach mal ganz locker mit dir da drüber und informiere mich, weil wir haben eigentlich gerade aktuell junge Menschen, die wirklich ein gutes Risikobewusstsein haben.

00:40:11: finde ich trotzdem, also bis auf so vielleicht einen kleinen Kreis, aber die auch für ihre Werte einstehen und die was verändern wollen und das sehen wir auch für Freunde zu uns kommen und sich einfach mal informieren wollen, weil im Freundeskreis konsumiert wird.

00:40:25: Und so sollte das eigentlich sein, genau.

00:40:29: Super, ich danke Ihnen ganz herzlich für die Einblicke aus Ihrer sehr, sehr wichtigen Arbeit und... Ich hoffe, dass die Eltern aber auch die eventuell zuhörenden Jugendlichen ein bisschen was für sich mitnehmen konnten.

00:40:42: Danke schön.

00:40:42: Ja, ne.

00:40:44: Ich nehme aus diesem Gespräch mit, dass sich Beratung zu suchen in jedem Stadium eine gute Idee sein kann.

00:40:50: Und zwar sowohl für Betroffene als auch für angewürrige Menschen oder auch zum Beispiel Lehrkräfte und dass das Besser ist, je früher man sich mit dem Thema beschäftigt.

00:40:59: Also Augen zu und durch ist vielleicht für die Phase der Pubertät gar keine gute Idee für uns Eltern.

00:41:05: Und Beratungsstellen findet man zum Glück in nahezu jeder größeren Stadt.

00:41:11: Wie gesagt, wichtige Links und Infos sind auch in der Folgenbeschreibung unter diesem Podcast zu finden.

00:41:17: Ich sag danke fürs Zuhören und sehr gerne hören wir uns am nächsten Sonntag wieder.

00:41:21: Tschüss!

00:41:28: Das war's für heute.

00:41:29: Ich hoffe, du konntest eine Menge frischer

00:41:31: Gedanken für dich mitnehmen.

00:41:34: Mehr davon

00:41:35: gibt's auch auf meiner Seite www.franca-gerouti.de.

00:41:43: Und

00:41:43: natürlich nächste Woche wieder hier.

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