Weihnachten 2025: Unsere Sonderfolge für Eilige
Shownotes
Ja, heute gibt es gleich zwei Folgen, hohoho :)
In dieser Folge geben Christian und Franca ein kleines Update zu ihrer traditionellen Weihnachtsfolge, und noch ein paar schnelle Tipps, bevor die Festtage losgehen. Habt´s gut und besucht und gerne auf Instagram: https://www.instagram.com/francaceruttipsychologie?igsh=ZWd6eW11cWtiZGll&utm_source=qr
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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode Psychologie To Go.
00:00:05: Das ist dein Podcast für hilfreiche Gedanken und Impulse direkt aus meiner psychotherapeutischen Praxis.
00:00:12: Hallo und herzlich willkommen.
00:00:14: Das ist Psychologie To Go und ihr habt das bestimmt bemerkt.
00:00:17: Heute sind gleich zwei Folgen online gegangen und damit hat es die folgende Bewandnis, die Weihnachtsfolge The Struggle is.
00:00:26: Real, die haben Christian und ich, ich glaube im Jahr zwanzig, einundzwanzig aufgenommen.
00:00:31: Dann haben wir sie zwei Jahre später nochmal ergänzt und nochmal neu hochgeladen.
00:00:36: Und ehrlich gesagt finden wir ganz viel ist dem jetzt auch nicht hinzuzufügen.
00:00:41: Also sollte Weihnachten irgendwie ein belastendes Thema für euch sein, dann hört euch gerne mal diese ausführliche, aber durchaus auch ein bisschen leichtfüßige Folge an.
00:00:50: Und hier gibt es jetzt sowas wie eine kurze, knackige Ergänzung mit Fragen, die wir auf Social Media gestellt bekommen haben oder die uns kürzlich in unserem Umfeld begegnet sind.
00:01:03: Und da wollen wir jetzt in aller Kürze ergänzend noch was sagen.
00:01:07: Also die volle Weihnachtspackung heute besser vorbereitet, kam man gar nicht in die Festtage starten.
00:01:13: Ich bin übrigens Franka Ceruti.
00:01:15: Ich bin Psychotherapeutin.
00:01:16: Und
00:01:16: ich bin Christian Weiß, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie.
00:01:20: Und sollte das hier deine allererste Psychologie-to-go-folge sein, dann wundere dich bitte nicht, wir sind nicht nur Kollegen, wir sind auch verheiratet.
00:01:28: Und
00:01:28: zwar miteinander.
00:01:34: Okay, Christian, es gibt Statistiken, die zeigen, dass die Lebenszufriedenheit ausgerechnet im Dezember klar singt.
00:01:43: Woran liegt das?
00:01:44: Das hat gleich mehrere Gründe.
00:01:46: Ein relativ trivialer physikalischer Grund ist das mangelnde Tageslicht.
00:01:51: Wir wissen das aus der Forschung, wir wissen das aus den Beobachtungen in den nordischen Ländern, wenn das normale Tageslicht fehlt, haben viele Menschen Probleme mit ihrer Stimmung.
00:02:00: Es gibt sogar die saisonalen Depressionen, die immer wieder im Winter vor allen Dingen auftreten und da hilft auch die festliche und gemütliche Weihnachtsbeleuchtung nicht immer viel.
00:02:09: Das lässt sich allerdings auch relativ leicht beheben, nämlich indem man sich eine Tageslichtlampe zulegt.
00:02:16: In den deutschen Ländern wird das auch so gemacht, dass in öffentlichen Gebäuden Tageslicht in der dunklen Jahreszeit leuchtet.
00:02:22: Und ich ergänze das als interessanten Side Fact, gähme eine Tageslichtlampe in der Küche und unser Basilikum wächst wie verrückt.
00:02:30: Ja, dafür hilft es auch.
00:02:33: Und das hilft wiederum auch meiner Stimmung.
00:02:34: Aber noch mal was ganz anderes und ernsthaft.
00:02:37: Also es ist schon so, dass der Termindruck und der finanzielle Druck vielen Menschen gerade im Dezember unheimlich zu schaffen macht.
00:02:45: Das ist ja nicht nur das fehlende Tageslicht und die sechs Grad Miese-Wetter, mit denen wir die ganze Zeit umgeben sind.
00:02:51: Und da kann man natürlich was machen.
00:02:53: Also anstatt zu versuchen, das alles zu stemmen, wäre das natürlich ein Akt, der selbst für Sorge und oft ein sehr notwendiger Akt da mal aufzuräumen, zu entrümpeln und sehr konkret zu formulieren.
00:03:06: Also was kann ich sowohl finanziell als auch von den Terminen her leisten und was nicht?
00:03:12: Und wo werde ich dabei sein und wo nicht?
00:03:15: Und wo werde ich mich rausziehen oder rausziehen müssen?
00:03:18: Und wenn das klar kommuniziert ist, dann kann das auch eine riesige Entlastung sein.
00:03:23: Lasst euch nicht von dem überall präsenten, glitzenden, perfekten Weihnachten und Weihnachtsstimmung blenden.
00:03:30: Wir sehen überall, wie gut es den Leuten geht, wie gut sie mit allem zurechtkommen.
00:03:34: Das ist nur glitzerwelt und häufig nicht wahr.
00:03:37: Gerade auf Social Media sieht man immer so kuratierte, wunderschöne Ausschnitte aus Familien, in denen scheinbar alles perfekt läuft.
00:03:46: Eigentlich denke ich immer, das sollte so klar sein, dass man weiß, dass das nicht die Realität abbildet, sondern nur einen winzigen Ausschnitt.
00:03:53: und gleichzeitig zeigen Studien, dass selbst wenn wir das wissen, uns trotzdem dieser unbewusste Vergleich mit dem vermeintlich perfekten Leben anderer schadet und uns runterzieht und dass wir, je nachdem mit wem wir uns vergleichen, wir nachweislich niedergedrückter hinterher sind.
00:04:11: Und auch das muss man ernst nehmen und da seine Stimmung so ein bisschen benutzen wie ein Kompass und vielleicht mal ganz ehrlich hinschauen, wie geht's mir jetzt eigentlich, wenn ich diesen Creator-Folge oder diesen Feed konsumiere oder mich in den Vergleich setze, mit dieser Person, ist das wirklich gut für mich.
00:04:30: Und irgendwie verwundert es vielleicht keinen, tatsächlich gibt es in der Vorweihnachtszeit die meisten Trennungen.
00:04:37: Zumindest geht das hervor, aus bestimmten Statistiken, die Facebook veröffentlicht hat.
00:04:42: Facebook sagt, der Tag, an dem am häufigsten der Beziehungsstatus wieder auf Single gestellt wird oder getrennt oder, was man da auch immer einstellen kann, das ist der elfte Dezember.
00:04:55: Und ich halte das ehrlich gesagt für keinen Zufall.
00:04:57: Also nicht Six-Seven, sondern...
00:05:04: Das bedeutet, dass ganz viele Menschen, je näher der Weihnachtstag rückt, vielleicht erstens erleben, dass sie den Stress, den sie da gerade stemmen, sie zum Beispiel alleine stemmen, Stichwort Mental Load und Stichwort Unfaire Verteilung in Beziehungen, was diesen ganzen Vorweihnachtsstress angeht.
00:05:23: Es ist einfach manchmal so, dass du in dieser stressigen Vorweihnachtszeit spürst, wer mit dir zieht und wer an dir zieht.
00:05:32: Wow.
00:05:32: Und ich hab selber erlebt, ich war in der Situation und ich hab in dem Moment gewusst, ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr und ich werde kein Weihnachtsfest spielen und einen auf Harmonie machen, weil ich bin einfach kaputt.
00:05:49: Ein Grund wird sicherlich sein, dass viele das richtige Weihnachtsfest nicht mit dem unangenehmen dissonantem Gefühl verbringen wollen, eigentlich gar nicht bei ihrem Partner sein zu wollen.
00:06:01: Auf der anderen Seite, vor allem im angloamerikanischen Raum, ist der erste Montag im Januar bei den Anwälten bekannt als Divorce Day.
00:06:09: Denn viele einigen sich darauf oder haben das Gefühl, über Weihnachten noch so eine Art Burgfrieden zu wahren.
00:06:16: Und dann, wenn die Feiertage vorbei sind, ist der erste Montag, wo die Anwälte wieder aufhaben, der Tag, wo sie hingehen und sich nach Scheidungsmöglichkeiten erkundigen.
00:06:26: Das ist allerdings eine flotte Entscheidung, ne?
00:06:29: Also Weihnachten und Silvester noch miteinander verbracht und dann direkt am ersten Montag zum Scheidungsanwalt, kommt mir vor wie aus einer amerikanischen Serie, aber vielleicht ist es so.
00:06:37: Es ist nun mal nicht selten, dass man sagt, okay, ich kann mich jetzt zu dem Geburtstag nicht trennen, zu der Feier nicht trennen, vor dem Urlaub nicht trennen, zu Weihnachten nicht trennen.
00:06:44: Ja, stimmt.
00:06:45: Es
00:06:45: gibt keinen guten Zeitpunkt dafür.
00:06:47: Und wenn man das bedenkt, dass es ohnehin keinen guten Zeitpunkt gibt, dann kann ich auch irgendwie verstehen, warum das so vor Weihnachten kumuliert und dann sich manchmal so bahnen bricht.
00:06:56: Stimmt.
00:06:58: Der Stress, den wir in der Vorbeinachtzeit haben, besteht aber nicht nur aus den vielen Dingen, die wir tun müssen, aus den Versicherungen, die jetzt noch gekündigt werden müssen, sondern auch mit den Gedanken, hey, Mann, ich muss Geschenke kaufen.
00:07:09: Und die Familie ist groß.
00:07:11: Geschenke können Stress machen.
00:07:13: Das stimmt.
00:07:14: Den finanziellen Druck haben wir ja schon angesprochen, aber es ist ja häufig auch so, dass man besonders kreativ werden möchte oder durch das Geschenk auch sehr seine Liebe ausdrücken möchte.
00:07:24: Und abgesehen von den Tipps, die es in der längeren Folge schon gibt, habe ich jetzt selbst eine sehr schöne Erfahrung gemacht, die ich gerne mit euch teilen möchte.
00:07:32: Und zwar habe ich mir von meinen Söhnen ihre Lieblingsbücher schenken lassen.
00:07:38: Das ist ein hervorragender Geschenk-Tipp.
00:07:41: Wenn man schon aufgefordert wird, sich was zu wünschen und einem nichts wirkliches einfällt, was man braucht oder unbedingt haben will, dann ist die Frage nach deinem Lieblingsbuch, deiner Lieblingsmusik oder einer Sache, die du besonders gut findest.
00:07:55: Also dein Gegenüber besonders gut findet.
00:07:56: Eine schöne Idee.
00:07:58: Und das war horizontal erweitert.
00:08:00: Und das war so schön, gleichzeitig mit denen in diese Romanwelt einzutauchen.
00:08:06: Und wir haben irgendwie plötzlich so ganz neue Gesprächsthemen und wir fiebern alle zusammen mit.
00:08:10: Und jetzt sind ja eine Sonne und ich schon ein bisschen weiter im Lesen als der dritte Sohn.
00:08:15: Es ist einfach lustig, gemeinsam da drin zu sein.
00:08:18: Und ich bin ehrlich, ich hätte mir diese Bücher niemals gekauft.
00:08:21: Es ist weder mein Genre noch hätte mich das Thema jetzt so richtig angesprochen.
00:08:25: Aber sich auf sowas mal einzulassen, finde ich ganz toll.
00:08:28: Und das wollten wir als Tipp gerne noch dalassen.
00:08:31: Ich weiß, vielen geht es genauso und ich spreche hier aus eigener Erfahrung, dass man manchmal versucht, das absolut perfekte Geschenk zu finden.
00:08:39: Das wird unter Umständen richtig schwierig, wenn es viele Menschen gibt, die man beschenken möchte.
00:08:44: Und wenn es in der Familie gut läuft und alle lange leben, dann wird einem schon klar, das kann gar nicht gelingen.
00:08:50: Man kann nicht fünfzig Jahre in Folge das perfekte Weihnachtsgeschenk machen.
00:08:54: Deswegen ein klitzekleiner Tipp für all diejenigen, die das Gefühl haben, zu lange am perfekten Geschenk rumzusuchen und sich deswegen stressen.
00:09:05: Nimm dir drei mögliche Eigenschaften.
00:09:07: Keine Ahnung, sowas wie blau, dreißig Euro teuer und nicht aus Plastik.
00:09:14: Sehr gut.
00:09:14: Damit würdest du schon viel von meinen Vorlieben abdecken.
00:09:17: Ja,
00:09:17: ja, okay, zum Beispiel.
00:09:19: Ja.
00:09:20: Und dann schenkst du das, was dir dabei als Nächstes über den Weg läuft, wenn es jetzt dich völlig furchtbar ist.
00:09:26: Ich bin ehrlich, ich habe dieses Jahr zum ersten Mal und auch das gehört vielleicht in diese Updatefolge tatsächlich ChatGPT bemüht.
00:09:33: Ich habe ChatGPT sehr ausführlich, zum Beispiel meine Freundinnen beschrieben, mit Eigenschaften und Vorlieben und was sie für Klamotten haben und wo sie leben und wie sie leben und alles Mögliche erzählt.
00:09:43: So ein rundum Bild von meiner Freundin erstellt und dann hat Chatchi Pity mir wirklich ganz gute Tipps gegeben.
00:09:50: Ich war überrascht.
00:09:51: Das ist ein richtiges Update wert.
00:09:53: Wir haben jetzt künstliche Intelligenz und dafür können wir sie mal nutzen.
00:09:58: Ansonsten fantasiert sie viel und wir können sie nicht viel nutzen.
00:10:01: Aber naja.
00:10:03: Eine Sache, die die Wissenschaft sagt, ist, wenn sich jemand etwas wünscht, beschenke ihn lieber damit statt mit einer selbst ausgedachten Überraschung.
00:10:11: In manchen Fällen haut es mal hin, dass das besser sein könnte.
00:10:15: Die Statistik sagt aber, der Beschenkte ist im Durchschnitt zufriedener, wenn er das bekommt, was er sich wünscht.
00:10:21: Und wenn die Familie groß ist und ihr dazu kommt, alle miteinander Weihnachten zu verbringen, denkt mal übers Wichteln nach.
00:10:29: Jeder hat nur einen Partner, einen Wichtelpartner, den er beschenken muss.
00:10:34: Das
00:10:34: finde ich auch eine richtig schöne Idee, ehrlich gesagt.
00:10:37: Das würde so viel Druck rausnehmen.
00:10:39: Und Druck rausnehmen, das ist in vielen Fällen notwendig.
00:10:42: Der Stress an Weihnachten, der ist nicht unbedingt eingebildet, der ist real.
00:10:48: Es gibt schwedische Erhebungen, schon ungefähr zehn Jahre alt, aber dort haben sich Forscher angeschaut in einer bestimmten Region, wie viele Menschen normalerweise wegen eines Herzenfakts behandelt werden, nämlich.
00:10:59: durchschnittlich fünfzig am Tag und haben dann festgestellt, dass aber an Weihnachten ungefähr sixty-fünf Menschen am Tag mit einem Herzenfakt eingeliefert werden.
00:11:10: Das kann mehrere Gründe haben.
00:11:11: Dazu gehört auch, dass wahrscheinlich viel üppigere Essen.
00:11:15: Dazu gehört auch das sogenannte Holiday-Heart-Syndrom.
00:11:19: Das ist eine Kreislaufbelastung, Bluthochdruck und ein beschleunigter Herzschlag aufgrund meistens des zu hohen Alkohol-Konsums in den Tagen und dem Tag davor.
00:11:28: Das heißt
00:11:28: Holiday-Heart.
00:11:29: Ja, immer nach den Feiertagen.
00:11:32: In Wirklichkeit handelt es sich eigentlich um eine Art Entzugssymptomatik.
00:11:36: Oha.
00:11:37: Ja, es ist nicht indem sie in den Zug sind, es ist die Reaktion des Körpers auf die Gifte, die durch hohen Alkohol-Konsum und dessen Abbau entstehen.
00:11:44: Ach
00:11:44: krass.
00:11:45: Ja gut, talking about Alkohol, der natürlich auch körperlich gesehen ein Stressfaktor ist.
00:11:50: Der trägt natürlich auch zum Stress innerhalb der Familien bei.
00:11:54: Ich kann das gar nicht genug unterstreichen, dass wenn man ohnehin eine vielleicht etwas angespannte familiäre Situation hat oder vielleicht einen Groll hegt oder sowieso denkt, oh, das wird vielleicht ein bisschen schwierig und ich muss mich zusammenreißen, dann macht Alkohol das garantiert.
00:12:10: Nicht leichter, sondern im Gegenteil, Alkohol wirkt enthemmend.
00:12:15: Und das kann in angespannten Situationen und in familiären Kontexten, wo Druck drauf fliegt, wirklich das Fass zum Überlaufen bringen.
00:12:23: Und dann werden unschöne Dinge gesagt und man reagiert, wie man nicht reagieren will.
00:12:28: Und natürlich ist Alkohol auch schlimmstenfalls an Gewaltdelikten beteiligt.
00:12:33: Und da muss man sich ehrlich fragen, ist das wirklich alles nur der Weihnachtsstress?
00:12:36: oder habe ich selbst vielleicht durch den Konsum noch Öl ins Feuer gegossen?
00:12:42: Na zumindest hast du deine Hemmung dadurch abgebaut, denn Konflikte an Weihnachten sind nicht selten.
00:12:47: Das liegt unter anderem an einem Phänomen, das nennt ja ja Regression.
00:12:51: Ja.
00:12:52: Das heißt eine Zurückentwicklung, eine innere Geistige Zurückentwicklung zum wieder Kind oder Jüngeren.
00:12:58: Ich hin.
00:12:59: Das ist häufig... Nicht ungewöhnlich und hat mehrere Gründe.
00:13:04: Zum einen ist es einfach die Situation, vielleicht die visuellen Reize, wieder das alte Zimmer zu sehen, wenn man eigentlich schon Erwachsener ist und bei den Eltern feiert.
00:13:13: Es ist die gleiche Familienkonstellation unter Umständen.
00:13:17: Es sind aber auch Franka Gerüche.
00:13:19: Stimmt.
00:13:20: Ja.
00:13:21: Unser Geruchsnerv ist der erste Herr Nerv und der Entwicklungsgeschichtlich Älteste.
00:13:26: Erst was wir wahrgenommen haben waren irgendwelche chemischen Reize, die wir aus der Umwelt empfangen konnten.
00:13:32: Und deswegen geht man auch davon aus, dass es so diese direkte Verbindung zu unserer Gefühlswelt gibt.
00:13:38: Das heißt, wenn du die Haustür von deinem Elternhaus aufschließt oder in die Wohnung kommst, dann nimmt man, ja, wenn man lange weg gewesen ist, so diesen, ich sag jetzt mal, Stallgeruch da.
00:13:47: Also so riecht dein Zuhause.
00:13:48: Und das kann aber genau dazu beitragen, dass es dich umgehend in deine Kindheit katapultiert.
00:13:54: Und du bist vielleicht zweinviertzig und Elektroingenieur, aber du bist nicht trotzdem wie acht Jahre alt.
00:14:03: Also, okay, danke für dieses kleine Easter-Eck von Badesolz.
00:14:07: Hey, Bobba, ich bin zwölf Jahre Elektroniker.
00:14:09: Ich darf jetzt so viel Schokolade essen wie ich will.
00:14:12: Ja, das passiert.
00:14:13: Auch die Weihnachtsgerüche an sich, die Räuchermännchen und die ganz von mir ist der Rotkohl, die können dafür sorgen, dass du das alte Lebensgefühl von Weihnachten nochmal bekommst.
00:14:23: Und wenn deine Eltern dich dann behandeln, als wärst du Kind.
00:14:26: Oder wenn du auf einmal deine Eltern behandelst, als wären sie noch Eltern und für dich zuständig, dann kommen ganz komische Dynamiken auf.
00:14:35: Ja.
00:14:35: Die zu konflikt führen können.
00:14:37: Absolut.
00:14:38: In alte Rollenmuster hineinzurutschen ist, glaube ich, eines der Hauptprobleme an Weihnachten.
00:14:44: Und es ist ganz wichtig, dass man sich darüber bewusst ist, dass man sich bewusst dagegen entscheidet, dass man sich immer mal wieder klar macht, dass man sich davon... Idealerweise schon ein bisschen wegimmanzipiert hat.
00:14:54: Oder wenn nicht, dann ist vielleicht dieses Weihnachtsfest die perfekte Gelegenheit, auch mal dahin zu gucken, wenn so was passiert, wie ich eigentlich meine Loyalitätenhand habe, wie ich mich eigentlich positioniere im Konfliktfall.
00:15:08: Ich spreche das deshalb so gezielt an, weil ich gerade noch mit einem Fall zu tun hatte, wo jemand große Schwierigkeiten hatte, der Herkunftsfamilie mal eine wichtige Grenze zu setzen und nicht gemerkt hat, wie sehr er dadurch seine eigene kleine Familie verletzt.
00:15:23: Also wichtig ist unterm Strich, dass man seinen gesündesten, erwachsensten Anteil nach vorne holt, dass man sich klar macht, man ist nicht mehr klein, auch wenn sich alles gerade so anfühlt, dass man also auch nicht reagieren muss, als wäre man noch klein.
00:15:38: Dabei hilft es manchmal, das einfach zu sagen.
00:15:40: Manchmal hilft es übrigens auch.
00:15:42: So, ganz am Rande, wenn man zum Beispiel nicht zu Hause schläft, sondern sich ein Hotel oder eine Ferienwohnung nimmt.
00:15:48: Ja, das muss natürlich finanziell drin sein, aber es ist eine super Idee, wenn man ein bisschen Abstand haben kann, wenn man auch zwischendurch mal wirklich aus der Situation rauskommen kann.
00:15:57: Wenn das mit einer Ferienwohnung oder irgendwas nicht geht oder dass man bei Freunden schläft oder so, tut es ja manchmal schon auch ein Spaziergang, dass man einfach mal rausgeht, bisschen durchatmet und Abstand gewinnt.
00:16:08: Wichtig sind solche Ratschläge natürlich vor allem, für diejenigen, die schon aus der Vergangenheit wissen, dass es immer wieder mal zu Konflikten an Weihnachten kommt.
00:16:17: Und eine ganz wundervolle Idee, die ich dazu gehört habe, ist der stille Raum.
00:16:22: Wenn es die Möglichkeiten gibt, von vornherein sagen, hey, wir haben hier einen stillen Raum.
00:16:27: Hier drin wird nicht gesprochen, hier geht man rein, um sich mal ganz kurz von den vielen Reizen und von dem Tubel zu erholen.
00:16:34: Das hat zwei positive Effekte.
00:16:36: Nummer eins ist ja selbstredend, dass man wirklich mal einen Raum hat, wo man mal eine Pause machen kann.
00:16:41: Nummer zwei aber, dass man offiziell allen Anwesenden sagt, hey, das ist eine überfrachtete, vielleicht stressige Zeit.
00:16:50: Das haben wir verstanden.
00:16:51: Wir haben hier eine Institution extra dafür, weil wir ein Verständnis dafür haben.
00:16:56: Das ist der stille
00:16:57: Raum.
00:16:57: Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind manchmal an so vollgepackten Familienabenden dann in meinen Kinderzimmer quasi wie geschlichen bin und da drin war es dunkel, da drin war es viel kühler als im Rest der Wohnung.
00:17:11: Es war still und ich habe irgendwie nur meinen Kinderzimmerteppich, die Auslegware, gerochen.
00:17:17: Ich glaube, dass ich das als Kind schon brauchte, so diesen Rückzug von... diesen ganzen, also wenn das so laut ist und so warm und dann noch Musik und alle sprechen und die Räuchermännchen geben alles und dann noch der Essensgeruch und das ist viel.
00:17:32: Und wenn man von sich selber ahnt, dass man da eventuell zu einer kleinen Überreizung neigt, ist so ein Auszeitzimmer wirklich goldwert.
00:17:41: Und ihr merkt das schon, wir erkennen durchaus an, dass ein Weihnachtsfest reizüberflutend sein kann.
00:17:48: Das ist in vielen Fällen überhaupt kein Problem, aber zum einen bei möglicherweise ein bisschen Neurodivergenten mit Menschen.
00:17:56: Kann das ein Problem werden?
00:17:57: Ich find's total gut, dass wir da ein bisschen einen offeneren Blick auch für bekommen.
00:18:01: Auch dafür ist hier ein kleines Update heute gut.
00:18:03: Zum anderen aber auch, wenn man sehr viel Stress im Vorfeld hatte oder eine andere seelische Schieflage.
00:18:09: Das führt nämlich ganz häufig dazu, dass wir dünnhäutiger werden.
00:18:12: Und dünnhäutig, sag ich so, bleib ich da.
00:18:14: daher, fachlich würde man sagen, dass man reizoffener wird.
00:18:18: Normalerweise haben wir Strukturen in unserem Gehirn, die unwichtige Reize einfach ausfiltern.
00:18:23: Das Ticken der Uhr an der Wand kriegt man normalerweise überhaupt nicht mit.
00:18:26: Ja, also auch da habe ich als Kind bei meiner Oma schon immer heimlich das Pendel angehalten.
00:18:33: Ja, wirklich?
00:18:34: Ja, klar.
00:18:34: Und das war aber wirklich so eine Uhr.
00:18:36: Also für mich war das... Terror, wie laut diese Uhr getickt hat.
00:18:40: Und meine Oma hat sich immer geerbert, wenn ich die angehalten habe, weil man die mit so einem kleinen, goldenen Schlüsselchen wieder aufziehen musste und stellen musste und so.
00:18:47: Aber ich konnte das nicht ertragen.
00:18:49: Nicht.
00:18:50: Und die anderen haben es halt noch nicht mal gehört.
00:18:52: Und so sind eben die Unterschiede zwischen Menschen.
00:18:54: Und ich freue mich jetzt schon, wenn ich mich an Weihnachten auch hier vielleicht mal zurückziehen und auf den Teppich legen kann in einem dunklen, kühlen Zimmer.
00:19:02: Kannst du auf jeden Fall bestimmt mal machen, denn bei uns sind die Verantwortung, wer was zu tun hat, recht gut durchdefiniert.
00:19:08: Und das mit einer guten Idee, warum wir das machen.
00:19:12: Was wir nämlich häufig sehen, ist, bei Familientreffen jeglicher Art, zu Weihnachten besonders häufig, eine Art Verantwortungsdiffusion.
00:19:21: Wer für was an Weihnachten zuständig ist, ändert sich nämlich auch über die Jahre ein Stück weit.
00:19:26: Und wenn da verschiedene Erwartungshaltung bestehen, wer denn den Tisch deckt, wer den abräumt, wer die Spülmaschine macht, wer kocht, wer auch mal bestimmt, wann welche Kinder ins Bett müssen oder was gemacht wird, zu welcher Zeit.
00:19:39: Wenn das durcheinander geht und die Erwartungshaltungen ganz unterschiedlich sind, hat man ein schönes Feld für Konflikte gebaut.
00:19:46: Ich glaube, das war, als die patriarchalen Strukturen noch deutlicher gegriffen haben, als sie das... immer noch teilweise tun.
00:19:53: Da war es ja klar, wer für das Essen verantwortlich ist und wer dafür verantwortlich ist, die Bude hübsch zu machen und wer dafür verantwortlich ist, das hinterher alles wieder wegzuräumen.
00:20:01: Das war immer die Muddi.
00:20:03: Das ist jetzt nicht mehr so zum Glück, aber jetzt schüsst es du,
00:20:07: Jan.
00:20:11: Bei uns hat sich das komplett einmal gewendet.
00:20:13: Du bist für alles.
00:20:16: Na, das stimmt ja Gott sei Dank nicht.
00:20:18: Nein.
00:20:18: Ich darf bestimmen, wer sonst noch für was zuständig ist.
00:20:21: Aber es wird eben gesagt... Aber wir
00:20:22: müssen darüber sprechen, auch wer sich dafür zuständig fühlt, irgendwie mal, keine Ahnung, Getränke vom Balkon reinzuholen und wer die Spülmaschine ein- und ausräumt und wer was zu essen mitbringt, das muss halt einmal einfach besprochen sein und dann werden so Mini-Jobs vergeben für den Abend.
00:20:38: Ja, das entlastet total.
00:20:39: Ja.
00:20:40: Weißt du wovon ich immer wieder gehört habe, wenn jemand sich aus der Gemeinschaftsbeteiligung in irgendeiner Form rauszieht, weil er behauptet, er kann das nicht.
00:20:50: Liebig, weaponized incompetence.
00:20:53: Weaponized incompetence heißt das?
00:20:54: Ja, also wenn man sozusagen seine vermeintliche incompetence instrumentalisiert und immer wieder anführt, um letztlich geschont zu werden.
00:21:03: Also so nach dem Motto, fünf Minuten dummstellen.
00:21:06: Er spart mir eine Stunde Arbeit,
00:21:09: kann
00:21:10: Geschenke gar nicht so schön verpacken.
00:21:12: Die werden dann immer so krumm und schief und du schmückst den Baum viel schöner.
00:21:17: Und wenn du kochst, dann schmeckt es viel besser.
00:21:20: Und wie die Sachen in die Spülmaschine kommen, das weiß ich ja auch gar nicht genau.
00:21:23: Und noch schlimmer ist es ja, wenn die Sachen aus der Spülmaschine rauskommen.
00:21:27: Woher soll ich wissen, wo die Tupperdosen hinkommen?
00:21:29: Also so was halt, um letztlich nichts machen zu müssen.
00:21:34: Ist nicht selten.
00:21:35: Das ist der perfekte Moment, um klar zu machen, hey, es geht überhaupt nicht um Perfektion an Weihnachten.
00:21:42: Die Geschenke müssen gar nicht so toll aussehen.
00:21:45: Mach's mal, wie du denkst.
00:21:46: Und wir legen sie auf jeden Fall so unter den Baum.
00:21:50: Wenn du das so sagst, klingt das ein bisschen passive-aggressiv, muss ich sagen.
00:21:54: Ja bitte, weaponized incompetence ist selber passive-aggressiv.
00:21:59: Und da reagieren wir dann passiv aggressiv drauf.
00:22:01: Aber
00:22:02: freundlich.
00:22:03: Also ja, ich meine, idealerweise fängt man sowas nicht an, an Weihnachten zu korrigieren.
00:22:08: Eventuell hat man das im Miteinander schon vorher mal bemerkt und liebevoll gegengesteuert, aber Weihnachten fällt halt so richtig auf.
00:22:16: Ja, kann.
00:22:17: Aber
00:22:17: ich verstehe deinen Ansatz.
00:22:18: Du sagst dann, naja, das ist ein Lernfeld für diese Person und wir lassen das nicht durchgehen.
00:22:23: Und wenn jemand sagt, ich kann das nicht, dann kann man entgegnen.
00:22:25: Na ja, kannst du noch nicht, dann lernst du es jetzt und es kommt nicht auf Perfektion
00:22:29: an.
00:22:30: Ja, darauf will ich eigentlich hinaus.
00:22:31: Das halte ich nämlich für insgesamt total wichtig.
00:22:34: Ja,
00:22:34: das mit der Perfektion.
00:22:35: Das mit der Perfektion und das mit der Rigidität.
00:22:38: An Weihnachten mit Familie.
00:22:40: Also, Regine heißt Stahl in seinen Haltung, Ansichten, was eben muss, was nicht muss.
00:22:44: Und das hängt sehr häufig auch im echten Leben mit einem möglichen, übersteigenden Perfektionismus zusammen.
00:22:52: Die Erwartungshaltung, wie alles werden soll.
00:22:53: Es muss perfekt werden.
00:22:55: Das Essen muss perfekt werden.
00:22:57: Wir wünschen, dass das Wetter auch noch perfekt wird.
00:22:59: Weiß Weihnacht klappt sowieso nie.
00:23:01: Wir wünschen uns die perfekten Geschenke.
00:23:04: Wir wünschen uns die perfekten Gespräche und ... Die von mir aus perfekten Verpackungen, das gibt es im Grunde genommen nicht.
00:23:11: Und das soll gar nicht der Anspruch sein, wer sich an seine ganzen vergangenen Weihnachten teilweise Weihnachtsfilme erinnert und da die allerbesten Szenen nimmt, die zusammenschneidet zu einem Bild und dann erwartet dieses Jahr wird es genauso super super werden, er kann eigentlich nur scheitern.
00:23:29: Ja, deswegen wäre meine Idee bitte an keiner Stelle Perfektion erwarten.
00:23:35: und auch gar nicht versuchen sie zu leisten.
00:23:37: Und dann kann es lustig werden und weich und kuschelig.
00:23:42: Also ich persönlich wünsche mir ja vor allen Dingen gar kein perfektes Weihnachten.
00:23:46: Ich wünsche mir immer, dass es lustig wird.
00:23:48: Also ich wünsche mir tatsächlich immer fröhliche Weihnachten.
00:23:50: Das ist so mein großes Anliegen.
00:23:53: Und ich habe ein Spiel bestellt für uns.
00:23:55: Was?
00:23:56: Ein Spiel für uns bestellt?
00:23:57: Ja.
00:23:57: Oh, wollte ich auch gleich was zu sagen?
00:23:59: Ja, erzähl mal.
00:24:00: Ja, und zwar so ein Spiel, wo man sich Fragen stellt und sich gegenseitig einschätzt und sich ein bisschen besser kennenlernt.
00:24:06: Jetzt habe ich allerdings auch ein bisschen Sorge, ob das eventuell auch nach hinten losgehen könnte, wenn man sich sehr schwer falsch einschätzt.
00:24:13: Aber... Gehe ich jetzt mal nicht von aus in unserer Familie.
00:24:19: Und ich habe auch noch eine kreative Bastelaktion für uns alle.
00:24:22: Okay, why not?
00:24:24: Manchmal ergibt sich an Weihnachten und manchmal nur an Weihnachten die Möglichkeit mit der Familie nochmal zu spielen.
00:24:32: Ja.
00:24:33: Und es ist eine hervorragende Gelegenheit und spielen ist eine Supermethode, um nicht nur, ich sage es mal, Zeit tot zu schlagen und vielleicht zu verhindern, dass es zu konfliktaften Gesprächen kommt, sondern man kann auch miteinander nochmal zusammenwachsen, wenn man die richtigen Spiele wählt.
00:24:51: Nämlich kooperative Spiele und nicht unbedingt konfrontative Spiele oder kompetitive Spiele.
00:24:57: Also ich rate zu Monopoly nicht.
00:25:00: Oder, dass das Mensch ärger dich nicht, Brett durch die Bude fliegt, wenn man wieder in eine kindliche Rolle gerutscht ist.
00:25:06: Lieber nicht.
00:25:07: Nein, wer es kann, wird das gut klappen.
00:25:09: Super.
00:25:10: Aber da wo es ein bisschen kritisch ist... Höchstens Jenga, das ist das höchste Kompetitive, was ich mir vorstellen kann, was ich gut finde.
00:25:17: Aber das kann man mal bei Google eingeben.
00:25:19: Da finden sich ganz viele kooperative Spiele.
00:25:22: Vielleicht habt ihr da ja auch noch Tipps, was ihr mit der Familie an Weihnachten spielt oder wie ihr gemeinsam eine schöne Zeit verbringt.
00:25:29: Wir freuen uns sehr, wenn ihr uns das zum Beispiel bei Instagram kommentiert.
00:25:32: Es gibt wie immer ein Post zu dieser Folge und überhaupt zu der Weihnachtsfolge.
00:25:36: Die findet ihr bei Instagram unter Franka, unter Strich.
00:25:39: Chiruti, Unterstrich, Psychologie.
00:25:42: Franka mit C und Chiruti auch mit C. Nur bei Franka ist das C in der Mitte und bei Chiruti ist es vorn.
00:25:49: Ja, klare Anweisungen sind häufig hilfreich.
00:25:54: So, und ganz am Schluss noch ein wichtiger Appell, was uns immer wieder in der Praxis begegnet und mich auch immer wieder ein bisschen traurig macht, ist etwas, was in der Psychologie bekannt ist als das Intimitäts- Paradoxon und das besagt, dass wir paradoxerweise genau zu den Menschen, die uns eigentlich am nächsten stehen, die wir eigentlich am liebsten haben, unsere Bindungsmenschen, unsere Liebes- und Lebensmenschen, dass wir zu denen ausgerechnet manchmal nicht besonders nett sind.
00:26:27: Das liegt einfach daran, dass wir glauben, dass das die starke Bindung schon irgendwie aushalten wird und dass sie schon irgendwie wissen, dass ich es ja doch gerne mag.
00:26:35: Und dann gibt man sich weniger Mühe und dann glaubt man, man könne seine Emotionen ungefiltert immer breit rauslassen.
00:26:41: Das ist aber mit nichtem der Fall.
00:26:43: Und
00:26:43: es führt zu ganz vielen Verletzungen in Beziehungen.
00:26:46: Und ich sag mal so, wenn ein dreijähriges Kind zu dir sagt, du bist die blödeste Mama der Welt und ich hasse dich, dann finde ich das immer ganz tröstlich zu wissen, dass das Kind Sich sozusagen traut mir das zu sagen, weil es eben weiß, unsere Beziehung ist unverbrüchlich.
00:27:00: und bei mir darf es sich auch so aufführen und ich habe es sowieso lieb.
00:27:05: Da wird das gewertet als Zeichen einer sicheren Bindung.
00:27:08: Aber von einem dreißigjährigen oder fünfzigjährigen oder sechzigjährigen.
00:27:13: erwarte ich, dass er den Reifungsschritt vollzogen hat, anzuerkennen, dass er mir nicht mehr sagen kann, du bist die blödeste Person der Welt und ich hasse dich und gleichzeitig unsere Beziehung für unverbrüchlich hält und denkt, dass mir das nichts anhaben könnte.
00:27:28: So funktioniert das halt, wenn man drei ist, aber später im Leben eigentlich nicht mehr.
00:27:32: Da sollte man genau zu den Menschen, mit denen man lebt und die man liebt, auch gut sein, höflich sein, freundlich sein, zugewandt.
00:27:40: Liebevoll, man sollte ihn mit Interesse begegnen und ihre Würde achten.
00:27:44: Und all das finde ich schon ganz bemerkenswert, dass wir es erwähnen, weil wir das so oft erleben, dass es nicht passiert.
00:27:52: Ich weiß nicht, ob das jetzt hierher gehört, aber das sind wir auf der Tour öfter gefragt worden, was wir machen, damit unsere Beziehung gut funktioniert und das war eines der Dinge.
00:27:59: Wir sind unfassbar höflich miteinander.
00:28:02: Ja, ja, ja.
00:28:04: Genau.
00:28:06: Liebste Franca, dürfte ich denn noch eine letzte Sache?
00:28:13: Ich sprich weiter.
00:28:15: Ich wollte eigentlich nur noch sagen, dass wir uns sehr freuen, wenn ihr unsere Folgen gut findet, wenn ihr die hilfreich fandet, dass ihr uns weiterempfehlt, dass ihr die weiterleitet und dass ihr unseren Podcast abonniert.
00:28:27: In der Gesamtheit der Dinge helft ihr damit auch, anderen den Podcast zu finden und vielleicht auch ein bisschen was Hilfreiches für sie zu hören.
00:28:34: Wir hören uns das nächste Mal.
00:28:36: Nach Weihnachten mit unserer traditionellen kleinen Reihe zwischen den Jahren, zwischen die Ohren.
00:28:43: Wir haben uns wieder was Schönes für euch ausgedacht.
00:28:45: Ursprünglich haben wir das gestartet, weil wir dachten, Weihnachten und diese ganze Zeit bis endlich sozusagen der Alltag wieder losgeht.
00:28:52: Das ist nicht für jeden Menschen die schönste Zeit.
00:28:55: Das ist für manche Menschen auch eine ganz schwierige Zeit.
00:28:57: Wir wissen das.
00:28:58: Und aus diesem Grund haben wir vor Jahren die Tradition gestartet, dass wir gerade rund um Weihnachten und Silvester herum.
00:29:04: immer so kleine Extra-Podcast-Folgen außer der Reihe veröffentlichen.
00:29:09: So auch dieses Jahr.
00:29:10: Wir hoffen, dass ihr Spaß dran habt.
00:29:11: Wir hoffen, dass ihr da auch gerne reinhören werdet.
00:29:14: Die sind nicht das typische Psychologie-To-Go-Programm, aber ich möchte jetzt noch gar nichts weiter verraten.
00:29:18: Wer neugierig ist, hört sich schon mal die Folgen von letztem Jahr und vorletzem Jahr und auch vor vorletzem Jahr.
00:29:25: Keine Ahnung, wie lange wir das schon machen.
00:29:26: Lange.
00:29:27: Ja,
00:29:27: muss ja auch nicht.
00:29:28: Egal.
00:29:29: Danke fürs Zuhören.
00:29:30: Habts gut.
00:29:31: Macht euch ein paar fröhliche und entspannte Tage und verbringt die, wie ihr wollt.
00:29:36: Vor Festtage, frohe Weihnachten.
00:29:39: Und für einige ist es vielleicht auch einfach ein Tag, der auch vorbeigehen wird.
00:29:42: Und das ist auch okay.
00:29:44: Bis dann bald.
00:29:45: Danke fürs Zuhören.
00:29:46: Tschüss.
00:29:54: Das war's für heute.
00:29:55: Ich hoffe, du konntest eine Menge frischer Gedanken für dich mitnehmen.
00:30:00: Mehr davon gibt's auch auf meiner Seite.
00:30:03: www.franca-gerouti.de
00:30:09: Und
00:30:09: natürlich nächste Woche wieder hier.
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