"Amor und Psyche" - Psychologie in Märchen und Sagen
Shownotes
Zwischen den Jahren, zwischen die Ohren! Es ist wieder so weit: Zwischen Weihnachten und Silvester ist traditionell die Zeit für märchenhafte Erzählungen.
Mit ihrem Freund Matthias Renger vom großartigen Podcast „Couple of“ widmen sich Christian und Franca erstmals einer griechischen Sage. "Amor und Psyche" erzählt von der sterblichen Psyche, die so schön ist, dass sie den Zorn der Göttin Aphrodite auf sich zieht. Deren Sohn Amor verliebt sich jedoch in Psyche, verliert sie aber, als sie aus Misstrauen sein göttliches Geheimnis enthüllt. Es folgen schwere Prüfungen mit ungewissem Ausgang. Franca, Matthias und Christian gehen der tieferen Psychologie in der antiken Erzählung mit Humor auf den Grund.
Transkript anzeigen
00:00:00: Oh, schau mal, Christian, da tanzen die Schneeflöckchen vor dem Fenster.
00:00:03: Gott sei Dank, haben wir es hier drin schön warm und gemütlich.
00:00:06: Viele von unseren Zuhörerinnen und Zuhörer freuen sich, besonders auf diese Zeit im Jahr oder, wie man auch so schön sagt, auf die Zeit zwischen den Jahren.
00:00:16: Denn langjährige Zuhörerinnen und Zuhörer wissen, jetzt kommen Märchen.
00:00:22: Und unsere virtuelle Katze ist wieder mit dabei, selbst die hat Fans.
00:00:26: Wusstest du das?
00:00:27: Da ist sie ja schon.
00:00:32: Wir machen es uns jetzt richtig gemütlich.
00:00:35: und heute gibt es noch was ganz Besonderes.
00:00:38: Abgesehen von der Katze und dem Zimppunsch und dem Kamin und dem Schnee vor dem Fenster haben wir heute einen echten Märchenerzähler eingeladen.
00:00:46: Es ist uns eine große Freude, dass wir zur heutigen Folge unseren Freund Matthias Renger mit dazu gewinnen konnten.
00:00:54: Matthias ist ein althumanistisch gebildeter Ich sage Beziehungsexperte, Teil des großartigen Podcasts Kappeloff und er spielt selbst oft genug den Psychotherapeuten in der ARD satire Serie Die Anstalt.
00:01:11: Und auch darüber haben wir schon eine, sagen wir mal, berufliche Verbindung.
00:01:15: Und natürlich eine zwischenmenschliche Verbindung E. Er ist ein absoluter Herzensmensch von uns.
00:01:20: Hallo Matthias.
00:01:21: Hallo ihr beiden.
00:01:22: Ich freue mich auch schon seit Ewigkeiten.
00:01:24: Das war ja eure Idee, dass wir das zusammen machen.
00:01:26: Und seitdem denke ich da gefühlt täglich dran, dass wir das jetzt endlich machen.
00:01:31: Eigentlich wären wir sogar zu zweit heute mit Iris, beide von Kappeloff.
00:01:35: Die lässt herzlich grüßen, die ist krank und kann nicht kommen.
00:01:39: Das
00:01:39: ist sehr schade.
00:01:40: So schade, dann werden wir mit einem virtuellen Glühwein auf Iris anstoßen und haben sie natürlich im Herzen dabei.
00:01:48: Ja.
00:01:50: Ich war versucht, eine zweite Katze reinzumiauen.
00:01:54: Kannst
00:01:54: du besser miauen?
00:01:56: Wir haben zwei ein, wenn die streiten sich zwischendurch.
00:02:03: Ja, ich finde das lustig, wie du mich da vorstellst, althumanistisch gebildet.
00:02:07: Ich hätte mich selber nie so bezeichnet beschrieben.
00:02:11: Mit den griechischen Sagen zum Beispiel, das ist pure Leidenschaft.
00:02:14: Das ist gar nicht so, dass ich das in einem Studium oder so gelernt hätte.
00:02:19: Besonders.
00:02:21: Ich bin damit aufgewachsen.
00:02:22: Mein Vater hat mir die erzählt.
00:02:24: Und in Kappel-Off gibt's immer eine kurz erzählte griechische Sage, die zum Thema unserer Folge passen soll.
00:02:31: Darf ich kurz noch was zu deiner humanistischen Bildung sagen?
00:02:33: Du sagst in einem Atemzug, du hättest dich so nicht beschrieben.
00:02:36: Aber dein Vater hat dir halt griechische Sagen erzählt.
00:02:39: Merkst du selbst?
00:02:40: Ich merke
00:02:40: es selber.
00:02:41: Du bist
00:02:42: ein Gesprächspartner, der manchmal auch ein bisschen unangenehm ist, weil er einen so ... Nein, nein, nein.
00:02:48: Warte, ich
00:02:48: möchte den Samstag sehen.
00:02:52: Man sich mit dir unterhält und du dropsst immer so ganz nebenbei so Dinge, wo ich mich dann peinlich berührt fühle und denke, oh, ist das allgemeinen Wissen?
00:03:03: Müsst
00:03:03: du das wissen?
00:03:05: Ja, ja.
00:03:05: Oh Gott, das tut mir leid.
00:03:08: Ich will überhaupt nicht so sein.
00:03:10: Wenn du Franka lächeln und nicken siehst, dann war das so.
00:03:13: Oh
00:03:14: Scheiße, das ist ständig.
00:03:18: So blank in den Augen.
00:03:20: Nein, aber ich freu mich sehr, dass du uns heute eine Sage mitgebracht hast.
00:03:25: Und ich bin total gespannt, ob uns das gelingt, die überhaupt psychologisch so ein bisschen auseinanderzunehmen.
00:03:32: Da bin ich auch richtig gespannt drauf.
00:03:34: Denn sie heißt, da dachte ich sofort an euch, Amor und Psyche.
00:03:39: Du dachtest an uns, weil an mich Amor
00:03:42: und an Franka Psyche.
00:03:44: Ganz genau.
00:03:45: Also, wenn ihr beide das seid.
00:03:47: Das stellen wir uns jetzt vor.
00:03:49: Dann gibt es Wendungen in der Geschichte.
00:03:51: Da werdet ihr beide, glaube ich, nicht glücklich sein.
00:03:53: Oh.
00:03:53: Wenn ihr das seid.
00:03:55: Okay, wir lassen uns überraschen.
00:03:58: Also ich disclaim mal schon mal, ich bin es nicht.
00:04:00: Du wärst ein Gott.
00:04:02: Armor ist ein Gott der Liebe.
00:04:04: Was soll das bedeuten?
00:04:05: Ich wäre eigentlich.
00:04:09: Also doch kein Vorurteil.
00:04:10: Gott in Weiß, ja?
00:04:12: Eine Kittler.
00:04:15: Aber es passt tatsächlich insofern, als du oft sagst, hallo Schönheit.
00:04:19: Und Psyche ist ein Mädchen, das so schön ist, dass wir sofort auch tatsächlich wie in einer Märchenwelt sind.
00:04:33: Es war einmal ein Mädchen, das so unglaublich schön war, namens Psyche, dass die Menschen sie fast nicht nur liebten, begehrten, sondern anbeteten.
00:04:45: Das war fast religiös.
00:04:46: Man wurde frommen, die konnte kaum auf die Straße gehen.
00:04:49: ohne dass die Menschen auf die Knie gingen, weil sie so schön waren.
00:04:52: Es war ein Problem für sie natürlich auch.
00:04:55: Unter anderem deshalb, weil die Menschen in ihr die Göttin der Schönheit Aphrodite anbeteten.
00:05:02: Und das machte die Göttin sauer.
00:05:03: Das ist in der griechischen Mythologie ständig so, dass die Götter das nicht mögen, wenn die Menschen selber Hybris haben und sich für Gott gleich halten oder von anderen so behandelt und bezeichnet werden.
00:05:15: Dann zieht das immer Wut der Götter auf sich.
00:05:19: Du hast bei dem Wort Hybris, Franca, gerade wieder gelächelt und genickt.
00:05:25: Du auch.
00:05:29: Diese Göttin der Schönheit Aphrodite denkt sich, das kann so nicht weitergehen.
00:05:34: Ich muss da ihre Schönheit irgendwie zerbrechen.
00:05:37: Ich muss da was machen.
00:05:39: Und aus eigener Erfahrung, das sind andere Sagen, die können wir an anderer Stelle mal erzählen, warum?
00:05:44: eigene Erfahrung, aus eigener Erfahrung Weiß Aphrodite, Schönheit wird gut gebrochen durch Lächerlichkeit.
00:05:52: Also schickt sie ihren Sohn Amor.
00:05:54: Der der Gott der Liebe ist eigentlich bei den Griechen Eros.
00:05:58: Aber das assoziieren wir ja heute erotisch eher mit Lust und Amor, weil es später von den Römern erzählt wurde.
00:06:04: Auch der Gott der Liebe, es gibt da immer die Entsprechungen der römischen Götter zu den griechischen Göttern.
00:06:10: Es ist ein seltsamer Mix, warum ausgerechnet Amor und Psyche.
00:06:13: Finde ich aber schön.
00:06:15: weil es dann so dieses Verhältnis von Liebe und Psyche ist.
00:06:18: Also bleiben wir bei Amor, ihr Sohn.
00:06:21: Der kann diese Pfeile schießen.
00:06:24: Das zieht sich durch die gesamte auch heutige Popkultur.
00:06:26: dieses oft ein kleiner Junge mit Flügeln.
00:06:29: In der Mythologie ist es schon ein junger Mann mit Flügeln und einem Bogen und zwei Sorten von Pfeilen in seinem Köcher.
00:06:35: Mit goldenen Spitzen, wer davon getroffen wird, verliebt sich sofort in das erste Lebewesen, das er oder sie sieht.
00:06:44: Und Pfeile mit Bleiern in Spitzen.
00:06:46: Und wer davon getroffen wird, verabscheut das nächste Lebewesen, das er oder sie sieht.
00:06:51: Er nimmt also natürlich seine goldenen Pfeile mit und denkt sich, ich schieße so einen Pfeil, nachts auf Psyche.
00:06:57: und dann treibe ich das hässlichste Schwein auf, das ich finden kann.
00:07:01: Darin soll sie sich verlieben und alle werden sie auslachen.
00:07:04: und die Lächerlichkeit bricht die Schönheit, das ist der Plan.
00:07:09: Es ist Nacht.
00:07:10: Er fliegt durchs offene Fenster in ihr Zimmer.
00:07:14: zieht einen goldenen Pfeil aus seinen Köcher, zielt damit auf die schlafende Psyche und die, atmet in diesem Moment einmal tief durch, macht einen Ton, hat vielleicht einen Traum, dreht sich, dreht ihr Gesicht.
00:07:30: Und er sieht sie.
00:07:32: Im Glanz vom Mond, der da ins Zimmer scheint, sieht ihr Gesicht und ist kurz schockiert.
00:07:39: Von so viel Schönheit.
00:07:40: Selbst dieser Gott der Liebe, der Schönheit, auch Gott der Schönheit.
00:07:46: ist davon schockiert und kommt dadurch so durcheinander mit seinem gespannten Bogen, dass er den doch nochmal absetzen will oder wieder spannen will.
00:07:54: Er ist so verwirrt, dass er auch zittert und sich selber piekst an seinem goldenen Pfeil und deshalb natürlich sich sofort in diese schlafende Psyche verliebt und die nächsten Stunden da verbringt, während sie schläft und sie einfach nur anschmachtet.
00:08:12: Bis er sich irgendwann von diesem Anblick losreißen muss, und wieder wegfliegen muss und über sein Dilemma nachdenken muss.
00:08:19: Der Plan mit dem hässlichen Schwein, das wird alles nichts mehr.
00:08:22: Zeit vergeht.
00:08:25: Und Psyche findet natürlich über die ganze Zeit keinen Mann.
00:08:28: Allein schon, weil die Menschen sowieso alle immer auf die Knie gehen.
00:08:31: Das sind keine guten Voraussetzungen.
00:08:33: Und Amur wird jetzt keinen Mann mit einem Pfeil anschießen und dafür sorgen, dass die sich verlieben, denn er ist es ja.
00:08:42: Psyche hat zwei Schwestern, die sind auch schön, nun nicht so schön wie sie.
00:08:45: Die finden Männer und ihre Eltern machen sich zunehmend Sorgen, die wird ja gar kein Mann finden.
00:08:51: Was machen wir?
00:08:53: Die bleibt allein.
00:08:54: Obwohl sie so schön ist, weil sie so schön ist, das kann doch nicht so weitergehen.
00:08:59: Und irgendwann fragen sie das Orakel.
00:09:01: Und es ist immer in der griechischen Mythologie so eine dramatische Sache, das Orakel zu befragen.
00:09:08: Oft gibt es eine rätselhafte Antwort, aber es gibt auch viele Sagen, in denen das Orakel sagt, um Gottes Willen.
00:09:17: Also, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.
00:09:19: Da ist nichts zu machen.
00:09:20: Das ist furchtbar.
00:09:21: Euer Schicksal ist furchtbar.
00:09:24: Ich kann euch gar nicht helfen.
00:09:26: Ich weiß nicht.
00:09:27: Und so reagiert dieses Orakel auch.
00:09:29: Das
00:09:29: Orakel macht ...
00:09:30: Ja, genau.
00:09:31: Ja, wirklich das.
00:09:32: Arschkarte.
00:09:34: Ja.
00:09:35: Und sagt, das Beste, was ihr machen könnt, ist, dieses arme, aber schöne Mädchen führt es auf eine Klippe.
00:09:42: Und lass dir da oben, sie wird schon abgeholt von einem Wesen, aber das wird nichts.
00:09:47: Also ihr könnt sie jetzt nicht in der Familie behalten und euch auf eine Zukunft freuen.
00:09:50: Das wird ganz furchtbar.
00:09:51: Nein, auf keinen Fall können wir eine Frau, die nicht verheiratet wird, in der Familie behalten.
00:09:55: Ja.
00:09:56: Lieber schicken wir sie auf eine Klippe.
00:09:57: Ja, tatsächlich.
00:09:59: Ja, soweit so nachvollziehbar.
00:10:01: Und so heutig.
00:10:03: Also sie wird in einem wirklich, wie in einem Trauerzug für eine noch lebende.
00:10:07: Da hochgeführt auf die Klippe, sie weint ... Über sich selbst.
00:10:11: Die ganze Familie trauert und Psyche tröstet noch ihre eigenen Eltern.
00:10:16: Selbst ihre beiden Schwestern tröstet sie, die so tun, als würden sie trauern.
00:10:20: Dabei sind die eigentlich eifersüchtig auf Psyche wegen ihrer immensen Schönheit.
00:10:25: Und dann lassen sie sie da oben alleine.
00:10:28: Psyche ist traurig, ratlos und weiß nicht, was als nächstes passieren soll.
00:10:33: Und da holt sie von dieser Klippe der Westwind ab, Zefirros.
00:10:38: Auch eine handelnde Figur.
00:10:40: in der griechischen Mythologie sind alles Charaktere.
00:10:43: Jedes Gefühl ist personifiziert durch eine Gottheit oder durch ein Wesen und so eben auch der Wind, der Westwind.
00:10:49: Das bedeutet nicht die Richtung aus der oder in die er weht, sondern das ist ein Charakter, der Westwind ist eben stabil, tragend und führt von A nach B. Und das tut er eben auch mit Psyche.
00:11:02: Sie weiß gar nicht, wie ihr geschieht, sie fragt, wo geht's hin?
00:11:05: und er sagt... Nicht weit weg, aber auch nicht in die Nähe, sondern an den richtigen Ort.
00:11:11: Und genau an dem richtigen Ort setzt er sie ab und es ist ein Palast.
00:11:14: Irgendwo.
00:11:15: Ein wahnsinnig schöner Palast.
00:11:18: Sie geht rein und in diesem Palast erkennen wir die Schöne und das Biest.
00:11:23: Alles ist belebt, die Gegenstände, die Objekte kümmern sich selbst, der Stuhl zieht sich zurück, sie darf sich draufsetzen, der Tisch deckt sich, es gibt wunderbares Essen und Trinken.
00:11:35: Das nimmt sie alles zu sich und bewundert diesen schönen Palast, aber sie ist allein da drin.
00:11:40: Irgendwann wird sie müde, sucht einen Schlafzimmer, findet es, legt sich ins Bett, schläft ein.
00:11:48: Und in der Nacht kommt Amor rein geflogen.
00:11:50: Das ist sein Palast.
00:11:52: Er legt sich zu ihr ins Bett.
00:11:55: Sie sieht ihn gar nicht.
00:11:57: Sie wacht aber auf, berührt ihn und ahnt und fragt, Bist du's?
00:12:02: Bist du mein Mann?
00:12:03: Bist du mein Breutigam?
00:12:04: Und er sagt, ja, ich bin's.
00:12:07: Und die beiden lieben sich, erst fallen gar nicht viele Worte.
00:12:10: Es gefällt ihr.
00:12:11: Sie mag das, sie mag es ihnen anzufassen, wie er sich anfühlt, sie mag seine Stimme.
00:12:17: Aber sie kann ihn ja nicht sehen und fragt das dann im Laufe deiner Nacht.
00:12:21: Kann ich dich denn mal sehen?
00:12:22: Und er sagt, nein, das ist die eine Sache, die tabu ist.
00:12:25: Du wirst mich nicht sehen.
00:12:27: Darf ich wissen, wie du heißt?
00:12:29: Nein, das ist das zweite Tabu.
00:12:32: Als A und B.
00:12:33: Genau.
00:12:35: Das sag ich dir auch nicht.
00:12:37: Das sind aber die einzigen Sachen.
00:12:38: Ansonsten darfst du hier überall hin.
00:12:40: Es gibt keinen geheimen verschlossenen Raum wie auf den Märchen.
00:12:44: Du darfst es dir hier schön und gemütlich machen, tagsüber alles genießen.
00:12:48: Und nachts mich.
00:12:49: Nur eben meinen Namen und meinen Anblick wirst du nie erfahren.
00:12:56: Das nimmt sie in Kauf für eine lange Zeit, weil sie ... Tatsächlich sehr verliebt ist.
00:13:02: Irgendwann vermisst sie ihre Familie und wünscht sich, die mal zu besuchen.
00:13:06: und er sagt, ah, wenn du das machst, dann geht alles kaputt, was wir hier haben.
00:13:10: Du erzählst denen doch von mir.
00:13:11: und sie sagt, nein, nein, ich halte dich, mach ich nicht.
00:13:15: Na gut, dann kurz.
00:13:18: Der Westwind trägt sie zurück zu ihrer Familie.
00:13:21: Die ist natürlich völlig überrascht von ihrem Besuch und sagt, wir dachten, du bist tot.
00:13:26: Ja komm her, erzähl, wie ist es die Ergang, und sie erzählt und versucht, ihn nicht zu erwähnen, aber sie erzählt davon, wie schön dieser Palast ist und ihre Schwestern glauben ihr kein Wort.
00:13:36: Und sie sagt, kommt mit, ich zeig's euch.
00:13:39: Und nimmt die beiden Schwestern tagsüber.
00:13:42: mit zu diesem Palast auf dem Westwind reiten sie dahin.
00:13:45: Die trauen ihren Augen nicht.
00:13:47: Und fragen sie natürlich aus.
00:13:49: Immer neidischer und eifersüchtiger, was sie versuchen zu verstecken.
00:13:53: Wir wollen so was haben.
00:13:53: Warum kriegst du hier so ein Traumleben?
00:13:57: Und im Zuge dieses Ausfragens erzählt sie dann eben doch von jemandem, der diesen Palast besitzt.
00:14:04: Sie weiß aber nicht, wie der heißt.
00:14:05: Aber nachts ist es ganz toll mit ihm.
00:14:07: Das erzählt sie ganz naiv und im Vertrauen.
00:14:10: Und die beiden Schwestern machen sie misstrauisch.
00:14:13: Also, wenn du den nicht kennst, wenn du nicht weißt, wie der aussieht, das kann doch weiss Gott wär sein.
00:14:18: Das kann doch ein Scheusal sein, ein Wesen, das dich einfach in seinen Vertrauen lockt und irgendwann auffrisst tötet.
00:14:26: Also, du musst ihn doch wenigstens mal anschauen.
00:14:29: Sonst bist du doch viel zu naiv.
00:14:32: Nimm dir doch mal eine Lampe nachts und schau ihn mal an, wenn er schläft.
00:14:38: Bevor die Sonne untergeht, müssen die beiden Schwestern wieder zurück.
00:14:41: Der Westwind trägt sie wieder weg.
00:14:43: Es wird nachts, sie liegt im Bett.
00:14:46: Und nachdem Amor eingeschlafen ist, nach einer weiteren wundervollen Liebesnacht, bleibt sie wach liegen und wählt es im Kopf hin und her.
00:14:53: Soll ich das tun?
00:14:54: Soll ich das nicht tun?
00:14:55: Und entscheidet sich, es wenigstens einmal ganz kurz zu machen.
00:14:59: Sie weiß, wo die Öllampe steht, drüben am Fensterbrett geht hin, zündet sie an, so leise wie möglich, schleicht damit zurück zum Bett.
00:15:08: und bewegt diese Lampe über den schlafenden Armor, sieht sein Gesicht, sieht auch die weißen Flügel hinten am Rücken, die er da zusammengefaltet hat und ist völlig ergriffen von diesem Anblick, zittert, liebt ihn noch mehr.
00:15:24: Es ist ein schöner Anblick für sie.
00:15:25: natürlich, es ist ein Gott, er ist ja auch wunderschön, aber in diesem Zittern fällt ein Tropfen heißes Öl aus dieser Öllampe auf seinen Flügel.
00:15:36: Und ich weiß nicht, ob Amor extrem empfindlich ist, weil sein Schmerz über Wochen geht, aber es ist in diesem Moment vielleicht nachvollziehbar heftig.
00:15:45: Ein Schmerz, der ihn aus dem Schlaf reißt.
00:15:48: Er schreit auf und er sieht die Öllampe und er sieht das zitternde Mädchen, das er liebt.
00:15:54: Sie ist völlig erstarrt.
00:15:56: Und es kommt zum ersten Beziehungsstreit, der sofort so heftig eskaliert.
00:15:59: Er schreit sie an und sagt, du hattest eine Regel, dass du mich niemals anschaust und du brichst sie und verrätst mich und tust mir dabei und auch tut das weh.
00:16:10: Und sie versucht, sich zu wehren, zu rechtfertigen, stammelt.
00:16:13: Und es ist ein solcher Krach zwischen den beiden.
00:16:17: Und eine solche Verletzung, die Amor da empfindet, dass er auch ohne es ihr zu erklären, was er jetzt vorhat, nämlich sie zu ghosten.
00:16:27: aus dem Fenster fliegt, einfach weg.
00:16:29: Sie ist ganz erschüttert, will ihn hinterher springen und fällt natürlich aus dem Fenster.
00:16:35: Sie kann nicht fliegen, wird aber in dem Moment aufgefangen vom Westwind, der sie aber nicht wieder rein in den Palast, sondern zurück in ihr Zuhause bringt.
00:16:45: Wo sie Eine gebrochene Frau ist.
00:16:47: Ein Liebeskummer hat Sondergleichen.
00:16:49: Sie kann kaum sprechen, kaum erzählen, was passiert ist.
00:16:52: Ihre Schwestern sehen das und denken sich, der Plan hat wohl irgendwie funktioniert.
00:16:57: Also irgendwie muss sie wohl rausgeflogen sein.
00:17:00: Sie stellen ja ein paar Fragen, erfahren zwar nichts wirklich befriedigendes, aber denken sich, dann können wir doch jetzt unser Glück versuchen, dann machen wir es doch schnell.
00:17:08: Und rennen auch hoch wieder zur Klippe und wollen auf den Westwind springen.
00:17:13: springen beide gleichzeitig, werden dann wahrscheinlich dort auch konkurrieren.
00:17:16: Wer kriegt jetzt diesen tollen Mann, dem dieses Schloss gehört?
00:17:20: Aber der Westwind kommt gar nicht.
00:17:22: Also die beiden stürzen... Augenblicklich ist es Instant Karma.
00:17:26: Die beiden stürzen sofort in ihren Tod.
00:17:30: Psyche leidet lange, sehr, sehr lange.
00:17:33: Wahrscheinlich wird sie den Rest ihres Lebens daran leiden, bis sie einen Tipp bekommt.
00:17:40: dass sie sich bei Aphrodite, von der sie ja gar nichts weiß, dass die hinter all dem steckt, dass sie sich bei ihr als Dienerin bewerben soll und sich entschuldigen und ganz demütig machen und alles für sie ihr Leben ihr dienend geben soll.
00:17:53: Das
00:17:54: ist ja die Mama von
00:17:55: Amor.
00:17:56: Richtig.
00:17:56: Die
00:17:57: eigentlich wollte, macht dieses hübsche Mädchen maximal lächerlich.
00:18:01: Richtig.
00:18:01: Ganz genau.
00:18:02: Diesen Tipp bekommt sie von einer anderen Göttin namens Demeter.
00:18:07: Das zieht sich sowieso durch dieses Märchen, würde ich es nennen, dass die Götter und Göttinnen zunehmend Anteil nehmen an diesem Schicksal.
00:18:15: Die werden auch ein bisschen involviert.
00:18:17: Sie kriegt Hilfe teilweise von Apollo jetzt im folgenden.
00:18:22: Das führt aber, glaube ich, jetzt alles sehr weit, wenn ich noch dazu erzähle, wer da alles mithilft.
00:18:28: Aber eben diesen Tipp bekommt sie und sucht dann tatsächlich einen Tempel der Aphrodite auf und wartet auf diese Göttin, spricht mit ihr und sagt, möchte deine Dienerin sein, ich möchte mein Leben dann dir widmen, kannst du mir dann helfen, werde ich mich dann besser fühlen.
00:18:45: Und Aphrodite kommt immer noch nicht ganz über ihre Eifersucht hinweg und denkt sich, naja gut, dann gebe ich ihr Aufgaben, Aufgaben die sie nicht wird lösen können, dann wird sie sich darüber selbst vernichten, das ist jetzt mein Plan.
00:18:59: Und es sind diese Märchenmotive, sie kriegt drei Aufgaben, drei Unmögliche.
00:19:03: Die kommen uns dann jetzt auch bekannt vor, wenn wir sie hören.
00:19:06: Das erste ist die Säule Berge von Getreidesortieren.
00:19:09: Und wer hilft ihr auch noch dabei?
00:19:12: Geschickt von einem Gott.
00:19:13: Tauben.
00:19:14: In dem Fall Ameisen.
00:19:15: Gibt's bei Aschenputtel auch, dass das Ameisen sind, die dann da, also je nachdem, welche Version man sich erzählt.
00:19:20: Die helfen ihr, das Getreideschön auseinander zu sortieren.
00:19:25: Dann soll sie goldene Wolle von Schafen holen.
00:19:29: Die haben goldenes Fell.
00:19:31: Ich ahne, dass das bei den Griechen noch nicht so... Ein groteskes lustiges Bild war, dass das für die normaler war als für uns heute.
00:19:39: Nämlich, dass diese Schafe gefährlich waren.
00:19:41: Das war ein menschenfressendes Schaf.
00:19:43: Natürlich.
00:19:43: Natürlich, ne?
00:19:46: Ach, die!
00:19:47: Die, ne?
00:19:47: Ja, ja, man kennt sie.
00:19:48: Und Psyche kriegt auch das hin, indem sie auf Abstand bleibt und einfach beobachtet, wann diese Schafe durch einen dornigen Wald gehen und rennt sie einfach zu den Dornen und pflückt die Wolle ab, die dahin geblieben ist.
00:19:58: Zweite Aufgabe gelöst.
00:20:01: Die dritte Aufgabe Die kann sie eigentlich gar nicht hinkriegen.
00:20:04: Sie soll das Wasser des Stücks, das ist ein Fluss, der dann in die Unterwelt fließt.
00:20:10: Aber von der Quelle, das steht ganz oben auf einem Berg, entspringt dieser Stücks.
00:20:15: Da kann sie gar nicht hochklettern.
00:20:17: An dem Punkt ist schon Zeus so weit mit drin in dieser Geschichte, dass er das alles verfolgt und helfen will.
00:20:22: Und er schickt einen Adler und dieser Adler holt ihr das Wasser da oben von der Quelle.
00:20:27: Also auch die dritte Aufgabe erledigt sie.
00:20:29: und geht zu Aphrodite und sagt, ich hab alle drei Aufgaben erledigt.
00:20:32: Hilfst du mir?
00:20:33: Ich fühl mich immer noch nicht besser.
00:20:35: Aphrodite sagt, was?
00:20:36: Drei?
00:20:37: Hab ich drei gesagt?
00:20:38: Ne, ne, waren vier.
00:20:39: Ich hab noch eine Aufgabe für dich.
00:20:44: Und sich sich ja diese Aufgabe kann sie unmöglich schaffen.
00:20:47: Sie soll runter in die Unterwelt gehen.
00:20:49: Kein lebender Mensch kann in die Unterwelt gehen und kommt da auch dann lebend wieder raus.
00:20:53: Das passiert nicht, außer doch.
00:20:55: Es gibt ... Dann ja eben diese Ausnahmen sagen, in denen es mal doch passiert, das ist so eine.
00:21:01: Psyche geht diesmal ohne Hilfe anderer runter in die Unterwelt.
00:21:07: Und dort soll sie von Persephone nehmen.
00:21:09: Das ist die Göttin der Unterwelt.
00:21:13: Von der soll sie eine Eimer-Schönheit holen.
00:21:15: Eine Eimervoller-Schönheit.
00:21:19: Und das kriegt sie auch hin, indem sie ihre Geschichte erzählt.
00:21:22: Persephone, also die Göttin der Unterwelt, die Frau von Hades, ist von dieser Geschichte so bewegt, dass sie ihr tatsächlich einen Eimer Schönheit gibt und sagt, na gut, dann nimm ihn mit, dann hast du auch die vierte Aufgabe gelöst.
00:21:34: Wir geben dir freies Geleit, dass du dir wieder rauskommst.
00:21:36: Eine Bedingung, schau nicht da rein.
00:21:38: In diesen Eimer.
00:21:39: Oh.
00:21:41: Gibt's noch eine zweite?
00:21:41: Ich frag direkt.
00:21:43: Gibt es noch eine
00:21:44: zweite Bedingung?
00:21:51: Das ist die eine Bedingung.
00:21:54: Aber wir können uns das vielleicht so vorstellen, dass ... Auf dem Rückweg ins Wasser blickt, man muss ja da auch wieder Gewässer überqueren, mehrere Flüsse in Flussläte.
00:22:05: Sie sieht ihr Spiegelbild darin und merkt, dass sie über all den Liebeskummer und auch die Aufgaben, die sie da die ganze Zeit lösen muss, müde und gestresst aussieht und nicht mehr.
00:22:14: so schön wäre eine Möglichkeit.
00:22:16: Vielleicht ist es aber auch einfach nur die pure Neugier, die sie dazu bringt, irgendwann dann doch nach einem kleinen Blick.
00:22:24: Kann ich doch wagen.
00:22:25: Vielleicht kriege ich ja was ab von dieser Schönheit.
00:22:27: Hat sie ja auch bisher gar keine schlechten Erfahrungen mit einem.
00:22:29: Nein.
00:22:30: Nein.
00:22:30: Einfach mal so eine Regel zu brechen.
00:22:32: Warum nicht?
00:22:33: Nein.
00:22:34: Hat sie gar nicht.
00:22:35: Nein.
00:22:36: Sie blickt rein.
00:22:38: Sie kann nichts dagegen tun.
00:22:40: Und sie schläft sofort ein.
00:22:42: Sie schläft einen hundertjährigen Schlaf.
00:22:45: Wie wieder Schniewittchen am Ende oder wie Dornröschen.
00:22:48: In der ganz alten Fassung ist das auch ihr Ende.
00:22:52: Aber ... Apolaos, der eben Amor und Psyche, statt Eros und Psyche daraus gemacht hat, ein römischer Dichter.
00:22:58: Bei ihm gibt es ein Happy End, denn sie wird dann von einem Amor, der das alles nicht mehr aushält, es nur anzuschauen und weiterhin beleidigt zu sein und sich seinen schmerzenden Flügel anzufassen, wach geküsst.
00:23:12: Und dann sind die beiden liebenden Widervereint und alle, die an dieser Geschichte so viel Anteil genommen haben und sie verfolgt haben, teilweise mit eingegriffen haben, freuen sich und erheben sie auch in dem Götterhimmel.
00:23:25: Und es ist ein Happy End.
00:23:35: Wow.
00:23:37: Also schöne Geschichte, aber jetzt psychologisch gibt es nicht viel her.
00:23:41: Gut, ich habe noch eine andere Sache.
00:23:45: Wow, also erstmal bin ich überrascht, dass es doch so viele Parallelen gibt.
00:23:50: zu den Märchen, die wir sonst erzählen.
00:23:52: Ja, Wahnsinn.
00:23:54: Aber auch gleichzeitig wieder dieses Thema, dass die Frau irgendein Tabu auferlegt bekommt, irgendwas, was sie halt nicht darf.
00:24:04: Diese Einregel, die sie dann aber bricht.
00:24:07: Ich finde auch, ehrlich gesagt, die Schwestern haben recht zu sagen, warum lässt du dich auf eine Beziehung ein, mit jemandem, der buchstäblich so intransparent ist und nicht zu erkennen gibt, wer er eigentlich ...
00:24:19: ist.
00:24:21: Das ist ja auch so ein typisches Märchenmotiv.
00:24:25: Also da gibt es ja mehrere Geschichten drüber.
00:24:28: Ich bin immer Team Go-Girl.
00:24:33: So was lassen wir uns nicht gefallen.
00:24:36: Ja, das ist interessant.
00:24:38: Da hätte ich direkt gefragt, wenn man Psyche als die Psyche wirklich begreift und Amur als die Liebe nur verkörpert in Figuren, dann bedeutet es ja, Analysieren nicht die Liebe, analysieren nicht warum du liebst, lieb einfach.
00:24:53: Schaust dir nicht zu genau an hinter frag nicht zu viel.
00:24:56: Genieß es.
00:24:58: Und wenn du anfängst genauer hinzuschauen, wird es daran zerbrechen.
00:25:03: Das ist nicht meine Meinung, aber das ist etwas, das diese Geschichte vielleicht erzählen will.
00:25:09: Das in dem Fall wäre die Botscha vielleicht nicht, weil du schaust.
00:25:14: und analysieren willst, wird das zerbrechen.
00:25:16: Sondern
00:25:17: die
00:25:17: Liebe möchte das nicht, die möchte nicht analysiert werden.
00:25:22: Also ich würde nicht wollen, dass du dir Gründe suchen musst, warum du mich liebst.
00:25:27: Sondern es ist okay, dass du es tust.
00:25:29: Es muss nicht im Gegensatz zu allen anderen Sachen, wo wir das ja gerne mögen, dass Dinge verwörtert werden.
00:25:35: Es muss nicht verwörtert werden, es muss nicht auseinandergenommen werden.
00:25:39: Also ihr findet, das höre ich jetzt raus, irgendwie grundsätzlich erst mal eine okay Idee.
00:25:43: Nee, wie gesagt, das wäre nicht meine Meinung, das so zu sehen.
00:25:46: Aber ich kann die Schwestern mir auch vorstellen, als welche, die jemanden anstacheln, so genau hinzuschauen, dass die Liebe weggeht.
00:25:57: Das gibt's.
00:25:58: Solche Menschen kenn ich.
00:26:00: Es ist ein bisschen versickt, ne?
00:26:02: Das Beobachten oder das Messen verändert das zumessende Objekt.
00:26:09: Aber am Ende gibt es ja das Happy End, wo sie sich gegenüberstehen und sich ja auch sehen.
00:26:16: Aber das ist dazugedichtet sozusagen.
00:26:21: Das Happy End.
00:26:22: Das ist zwar so, aber das kann ich gleich sagen, das ist eine Eigenheit der griechischen Sagen, da wird so viel ... Noch mal umgedichtet, hinzugedichtet, anders interpretiert.
00:26:32: Wer diese Sage vielleicht kennt, wird auch merken, dass auch ich das jetzt getan habe und viele Details und Aspekte auf meine Weise erzählt habe.
00:26:38: Was aber etwas ist, dass ich total liebe an dieser Mythologie.
00:26:41: Die Geschichte ist immer so, wie sie der jeweilige Erzähler erzählt.
00:26:46: Ich habe sie bei Steven Frye gelesen, ganz anders.
00:26:48: Von Michael Kühlmeier mir angehört, noch mal komplett anders.
00:26:51: Das ist also jetzt die... Und was ich total spannend finde, ist der Aspekt Schönheit.
00:26:59: Du hast erzählt, dass, obwohl sie ja Psyche heißt, die so außerordentlich schön ist.
00:27:06: Und das finde ich auch interessant, weil die wahre Schönheit vielleicht auch ... mit ihrem Namen verbunden kommt, weil ihr innerer Kern sichtbar ist und ja sogar Amor, der ja schon als Gott sehr viele Menschen gesehen hat und sehr viele Menschen in die Liebe geführt hat, dass ihn das so überzeugt und berührt, finde ich auch irgendwie schön, weil vielleicht ist es eben gar nicht nur ihre äußere Schönheit, sondern sie ist die Person, die ihr innerstes sehen lässt.
00:27:34: Also die Schönheit, so wie ich dich bezeige, Schönheit im Ganzen.
00:27:38: Nicht das Anglitz.
00:27:40: ist gemeint alleine, sondern das Gesamtkonzept.
00:27:43: Und da ist es ja, auch nur da ist es eigentlich möglich, so schön zu sein wie eine Göttin, die das Wunderschönste, die Aphrodite, das schönste Antlitz hat.
00:27:52: Sie ist es aber in der Gesamtheit.
00:27:55: Ja.
00:27:56: Und nur so ist es möglich überhaupt, schöner oder wenigstens gleich schön zu sein wie die Göttin der Schönheit.
00:28:02: Ich finde ganz interessant, weil ich vorhin auch Michael Kölnmeier erwähnt habe, der erzählt, dass die beiden Schwestern eigentlich richtig schön sind, weil die auch Markel haben.
00:28:13: Und dadurch funktionieren sie nach menschlichen Kriterien mit ihrer Schönheit wunderbar.
00:28:17: Finden Männer und alles.
00:28:19: Diese Kategorien wiederfinden.
00:28:21: Das ist das Wichtigste.
00:28:22: Aber die
00:28:23: sie verlassen wollten.
00:28:24: Ja,
00:28:24: genau.
00:28:25: Für ein schönes Haus.
00:28:26: Richtig.
00:28:29: Nein, aber die Psyche funktioniert nach menschlichen Kriterien eigentlich nicht.
00:28:34: Also ihre Schönheit ist einfach zu viel.
00:28:36: Kann ich total nachvollziehen.
00:28:38: Ich behaupte immer, das ist so unbelegten, dass die Liebe wie ein kleines Häkchen braucht, an dem sie sich festhalten muss.
00:28:46: Und wenn jemand einen gewissen Markel hat, der kann innerlich wie äußerlich sein, eine Kleinigkeit, irgendwas, was nicht passt.
00:28:53: So, ne?
00:28:55: Verschiedengroße Urläppchen, was weiß ich.
00:28:58: Und man als Liebender, das dann richtig schön findet.
00:29:03: Dann weiß man ganz sicher, dass man liebt.
00:29:14: Das ist ganz toll, das zu merken, dass man etwas objektiv nicht so hübsch in dem Sinne findet und es dann aber schön als schön empfindet.
00:29:23: Das ist großartig.
00:29:24: Da spürt man richtig Liebe.
00:29:27: Und Frank, du meinst auch, Menschen werden schön, wenn sie geliebt werden.
00:29:31: Und zwar nicht nur für die liebende Person.
00:29:34: Sondern die Blühen ja auch auf und strahlen.
00:29:37: Total.
00:29:38: Also auch für andere.
00:29:39: Ich möchte ganz kurz noch mal allgemein was zu den griechischen Sagen sagen.
00:29:43: Du hast vorhin gesagt, alles Gefühl jedes Phänomen wird personifiziert.
00:29:48: Ja.
00:29:49: Und ich halte das für eine Methode psychotherapeutisch wirksam zu denken.
00:29:55: Ja, ich auch.
00:29:56: Ja, wir sagen immer zu unseren Klienten, sie mögen ihre ... Gefühle und Gedanken gut verwirtern, denn nur was man in Worte fassen kann, kann man irgendwie auch bearbeiten.
00:30:09: Und dann gibt es manchmal das Phänomen, dass man Gefühle nicht hat, sondern sie einem passieren.
00:30:16: Und das finde ich toll, weil es erstmal immer entschuldet.
00:30:19: Weil man für Gefühle, die kommen Gedanken, die kommen nicht unbedingt die Verantwortung übernehmen muss, sondern sie kommen übereiden.
00:30:24: Man ist ein bisschen passiv.
00:30:26: Und auch das versetzt einen dann immer in die Freiheit, etwas dagegen tun zu können.
00:30:31: wenn es nicht ich bin, der so fühlt, sondern wenn mir das Gefühl passiert.
00:30:37: Das ist das eine.
00:30:38: Das stimmt, finde ich total.
00:30:40: Das ist auch was, was ich sehr liebe an der griechischen Mythologie, genau das.
00:30:45: Und darüber hinaus noch, dass alles, was übermenschlich ist, offensichtlich auch extrem fehlbar ist.
00:30:51: Also so eine Göttin, dass die so ... Ja.
00:30:58: hetzt ihren Sohn auf, geben die zukünftige Schwiegertochter.
00:31:01: Und der kriegt seinen Job auch nicht hin?
00:31:03: Ja, wobei, das finde ich auch interessant, dass er sie sieht und sie ist so schön.
00:31:08: Es gibt doch diese freudschen Versprecher, wo man versehentlich sagt, was man eigentlich meint.
00:31:15: Was man eigentlich nicht sagen wollte, aber es rutscht einem so raus.
00:31:17: Und das wird als freudscher Versprecher bezeichnet, weil es so das Unbewusste offenbart.
00:31:23: Und war das nicht vielleicht so eine Art freudscher Verhampeler?
00:31:27: Also, dass er dachte, bevor ich jetzt hier mach, dass die sich in das Schwein verliebt.
00:31:34: Hoppela, Upsi, ich hab mich selber gepiegt.
00:31:38: Also, das Unbewusste hat ihn sich piken lassen.
00:31:42: Guck mal, er ist offensichtlich seiner Mutter recht höchrig.
00:31:46: Sie hat ja ein Problem mit der schönen Psyche.
00:31:48: Er doch gar nicht, er kennt ihn noch nicht mal.
00:31:50: Aber er scheint ja so ein Handlanger seiner Mutter zu sein und der auch zu gehorchen.
00:31:54: Verlängerter Arm der Göttin-Mama.
00:31:57: Da
00:31:57: gibt es eine Hierarchie und er steht da drunter und findet das auch sonst immer sehr gut so.
00:32:02: Und was kann er tun?
00:32:03: Er kann ja nicht offen aufbegehren, offensichtlich.
00:32:06: Aber ausführen will er's auch nicht.
00:32:09: Also, piekt er sich ganz dumm jetzt.
00:32:13: Da kann ja Mama aber auch nicht böse sein, weil bei Tausenden von geglückten Versuchen kann man sich ja wohl auch mal pieken mit seiner Feilspitze.
00:32:21: Wenn man dann verliebt ist, da ... Das
00:32:23: kann keiner was.
00:32:26: Vielleicht
00:32:26: hat er sogar gelogen.
00:32:28: Seine Mutter angelogen.
00:32:30: Hat sich gar nicht gepiext.
00:32:32: Hat sich auf natürliche Weise in der Psyche verliebt.
00:32:34: Ah, du meinst, das kam gar nicht so eine Verwundung.
00:32:37: Man kann sich auch einfach so verlieben.
00:32:39: Naja,
00:32:40: der
00:32:40: Erzähler ist ja nicht er.
00:32:42: Ja.
00:32:42: Es gibt ja einen, wenn man das so erzählt, einen allwissenden Erzähler, der alle Figuren kennt und weiß, was in all ihnen vorgeht, dann ist jetzt dieser Aspekt, mit dem ich hab mich an der eigenen Pfeilspitze verletzt, das ist keine Lüge von Amor.
00:32:55: Es wäre vielleicht eine Lüge von ihm, wenn er selber diese ganze Geschichte erzählen würde.
00:32:59: Ja, ja.
00:33:00: Aber durch eure Interpretationen, die Überlegungen gerade.
00:33:03: freudscher Verhambler, finde ich sollte auch Eingang in offizielle ... Sollte werden, ja.
00:33:11: Wenn das so ist, dann stellt sich doch natürlich die Frage, warum macht das der Gott der Liebe?
00:33:16: Ist es nur, ist das dein Gedanke, dass er es vorher, bevor er es tut, schon ein bisschen ungerecht findet, was seine Mutter diesmal verlangt?
00:33:24: Ja, vielleicht.
00:33:25: Und in dem Moment, er kann nicht aufbegehren, er sieht, sie da liegen.
00:33:29: Was ich übrigens auch gut finde, weil sie schläft, sie ist gerade ganz bei sich selbst sozusagen.
00:33:35: Also vielleicht auch noch mal in ihrer reinsten Form sie.
00:33:39: Ich
00:33:39: stelle mir vor, vielleicht zappert sie sogar ein bisschen im Schlaf.
00:33:42: Sie ist halt
00:33:42: einfach ... Und da kommt der Markel, der ihr sonst fehlt.
00:33:45: Ja, wer war jetzt?
00:33:47: Ich bin im Schlaf sicherlich nicht am schönsten.
00:33:50: Wer ist das schon?
00:33:51: Egal, also schon ein Wittchen halt.
00:33:54: Nein, was ich sagen wollte, ist, dass er vielleicht wirklich ganz, ganz unbewusst sagt, nee, das mache ich jetzt
00:33:59: nicht.
00:33:59: Ja, ja.
00:34:01: Fanka, ich wollte dich noch mal ganz kurz was fragen.
00:34:04: Persönlichkeits-Azentuierung von Aphrodite, was würdest du sagen?
00:34:09: Ah, so weit gehen wir jetzt.
00:34:11: Also, okay, wenn Schönheit so das ist.
00:34:15: Also, wenn Schönheit das ist, was ihr so außerordentlich wichtig ist und einen Platz da auch nicht teilen möchte mit irgendeiner dahergelaufenen, schönen Psyche.
00:34:25: Wenn es um Auftritt und Wirkung geht, aber auch die Theatralik dahinter und das Drama, dann würde ich denken, ist es vielleicht eine Historione oder nazistische Akzentuierung.
00:34:35: Also es gibt nur sie und keine andere und sie setzt das auch durch.
00:34:38: Würde ich auch denken.
00:34:39: Das Motiv ist die Beste, die Schönste zu sein.
00:34:43: Nicht nur sehr schön, sondern die Schönste.
00:34:45: Es
00:34:46: sieht auch so interessant, da sehe ich Parallelen natürlich zur Bösenkönigin, bei Städtchen,
00:34:52: da haben
00:34:53: wir die bösen Schwestern, die auch ständig neidisch und eifersichtig sind.
00:34:59: Menschliche Dramen wiederholen sich, menschliche Mechanismen wiederholen sich ganz offensichtlich schon seit der Antike.
00:35:06: Ja, und da wahrscheinlich auch schon davor.
00:35:09: Ich stelle mir oft vor, dass bei den Griechen schon gesagt wurde, kennen wir doch schon.
00:35:14: Ist doch schon irgendwo bei den Babyloniern oder noch früher Asyrern oder was noch vor der Hochkultur Griechenlands.
00:35:22: Alles da war.
00:35:23: Ich glaube, dass bestimmte Geschichtenmotive einfach genauso alt sind wie das Feuer.
00:35:28: So ein bisschen archetypisch.
00:35:29: Ja, genau.
00:35:31: Interessant,
00:35:31: dass sich das über viele Jahrhunderte nicht so richtig gewandelt hat.
00:35:35: Immer noch werden Filme darüber gemacht, Geschichten so erzählt, immer die immer ähnlichen Motive.
00:35:40: Ja.
00:35:41: Ja, aber auch die Geschichte, also tatsächlich deren Liebesbeziehung, weil jetzt hat Amor durch seinen freudischen Verhampeler in sich selbst Liebe erzeugt.
00:35:51: Ich meine, es ist ja schön, dass sie sich auch in ihn verliebt.
00:35:53: Aber das war jetzt eigentlich gar nicht, ist das unbedingt so?
00:35:56: Weil er hat ja nur sich selbst
00:35:58: gepiekt.
00:36:00: Und ob das er widert wird?
00:36:01: Ja.
00:36:02: Ist das überhaupt so selbstverständlich?
00:36:03: Nein.
00:36:04: Nein.
00:36:05: Also wenn Amor es darauf anlegt, dass zwei sich wirklich lieben, dass die Liebe von beiden definitiv erwidert wird, dass das nicht dem Zufall überlassen bleibt, dann schießt er seinen goldenen Pfeil natürlich auf beide im richtigen Moment, dass die sich dann auch gegenseitig lieben.
00:36:21: Aber es gibt ja genügend unglückliche Liebe, da ist dann nur einer getroffen worden.
00:36:25: Und in seinem Fall, das wird er wahrscheinlich auch entschieden haben in dieser Phase, nachdem er sich vom Anblick losreißt, er hat sich selbst damit getroffen, dass er dann sagt, ich bin doch eh schon als Gott einem Menschen überlegen, wenn ich jetzt auch noch Zwinge, dass sie mich zurückliebt, dann hab ich ja gar nichts, was von größerem Wert wäre.
00:36:45: Ich muss das drauf ankommen lassen.
00:36:47: Ich muss schauen, ob sie mich mit dem, was ich überhaupt zeigen kann, auch eine Frage kann oder will, er nicht mehr von sich zeigen als seine körperliche Präsenz und seinen Palast, den er da hat.
00:36:59: Aber auch nur auf Basis dessen will ich von ihr zurückgeliebt werden.
00:37:03: Freiwillig, nicht mit einem Pfeil.
00:37:06: Verstehe, das ist eine sehr ... schöne Leesart sozusagen.
00:37:10: Und gleichzeitig macht er dann wieder so eine einseitige Regel auf für sie.
00:37:14: Also, dass sie ihn nicht sehen darf, dass sie sein Gesicht nicht kennen darf, nicht seinen Namen kennen darf.
00:37:19: Also, es gibt sehr wesentliche Aspekte in ihrem Miteinander, von denen er bestimmt, dass die nicht thematisiert werden.
00:37:29: Ja.
00:37:30: Es gibt andere Sagen, in denen zum Beispiel auch Zeus ... einer seiner vielen Liebhaberin verbietet, ihn in seiner wahren Gestalt zu sehen.
00:37:39: und sie besteht darauf, sie besteht so lange darauf, bis er nachgibt und sich in seiner wirklich wirklich wahren Gestalt, nicht ein menschliches Abbild, was wir oft auch mit ihm assoziieren, mit Bad und so und auch nicht eines der vielen Tiere, in der er sich ständig verwandelt, sondern seine echte Essenz, ihr zeigt, sie stirbt augenblicklich.
00:37:59: Also es gibt natürlich auch dieses Motiv der göttlichen Verantwortung, wenn ich mich zeige, überlastet das den Menschen.
00:38:08: Ich weiß es nicht.
00:38:09: Ich finde auch so, wie ich die Geschichte erzählt habe und so, wie ich sie empfinde, gibt es keine ganz klar lesbare Motivation, warum Armo sich nicht zeigen will.
00:38:20: Ist das Wilke, ist das Macht?
00:38:22: Ist das ein Machtspiel?
00:38:24: Ich mach hier die Regeln, du darfst nicht.
00:38:25: Es ist ein bisschen wie eine Rohrschacht-Test.
00:38:27: Die Interpretation sagt was über einen selber aus.
00:38:31: Und ich würde zum Beispiel denken, dass Amon, weil er selber so schön ist, nicht ob seiner Schönheit oder ob seiner Göttlichkeit geliebt werden möchte, sondern wegen anderer Dinge, wie er zum Beispiel einen offensichtlich sehr guter Liebhaber ist.
00:38:44: Ja,
00:38:45: vielleicht weiß er sich das dadurch.
00:38:47: Okay, ja, ich merke schon.
00:38:49: Ja, deine Aussage ist natürlich wahr.
00:38:51: Jede Interpretation sagt was über den er interpretiert.
00:38:54: Ich denke natürlich, Junge als Ob.
00:38:56: Ja, genau, natürlich.
00:38:58: Und das ist eine total gesunde Reaktion auf die griechische Mythologie.
00:39:03: Zu jeder Sage kannst du wirklich sagen, Junge als Ob.
00:39:08: Oder wie Iris sagen würde, es ist auf Droge geschrieben.
00:39:11: Ja.
00:39:13: Wer hat sich die Scheiße ausgedacht?
00:39:14: Was ist das denn?
00:39:15: Teilweise ich.
00:39:20: Was macht ihr aus dem Eimer Schönheit, in denen sie nicht gucken darf?
00:39:23: am Schluss?
00:39:24: Ja, das finde ich halt auch so tragisch, weil ich hatte ja eingangs gesagt, vielleicht ist sie wirklich so umfassend schön, sie heißt Psyche, vielleicht ist Teil ihrer ... Unbeschreibliche Schönheit, dass wirklich ihr Kern so sichtbar ist, ihre Seele, ihr Wesen und so weiter.
00:39:37: Und dann ist sie aber von dem ganzen Stress und von dem Liebeskummer und all dem, was ihr zugemutet wird, ja offensichtlich so ganz menschlich, also sie ist ja auch eine menschliche Frau, fühlt sie sich plötzlich nicht mehr schön genug, sodass sie den Eimer der Schönheit dann doch versucht ist zu öffnen und das auch tut.
00:39:55: So als hätte selbst sie den Anspruch, sich dann doch noch aufzuhübschen.
00:40:00: Obwohl sie ... Nicht besonders gute Erfahrungen damit gemacht hat, gegen Regeln von Göttern zu verstoßen.
00:40:08: Aber die Idee, man ist schon sehr schön und versucht es trotzdem noch zu steigern, da sehe ich ja parallel in die echte Welt.
00:40:16: Ja.
00:40:18: Kannst du dich an diese eine Schauspielerin erinnern, aus Picky Blinders, die sich ... eine attraktive Frau, die sich dann an der Schönheitsuppe unterzogen hat.
00:40:28: Und jetzt kann man sie nicht mehr erkennen, weil sie jetzt leider genauso aussieht wie alle anderen Frauen wieder
00:40:32: drin.
00:40:32: Das
00:40:32: ist noch nicht raus,
00:40:33: aber völlig flach, ganz blöd.
00:40:35: Aber das passiert.
00:40:37: Menschen wollen noch mehr auf das, was schon viel ist und verstehen nicht, können nicht zufrieden sein mit dem, was schon ist, selbst wenn es sehr gut ist.
00:40:47: Das ist ja nur eine Lesart, dass sie ... wirklich dran denkt, na, das ist ja ein Eimer Schönheit.
00:40:53: Und jetzt bin ich ja doch ein bisschen durch nach allem, was ich erlebt habe.
00:40:57: Ich hol mir mal was.
00:40:58: Ich habe einen Anspruch drauf.
00:40:59: Die andere Lesart ist, dass sie sich nicht unbedingt aus eigennützigen Motiven dafür interessiert, ich will schöner, noch schöner werden.
00:41:08: Oder wieder schön oder so.
00:41:10: Sondern wirklich einfach nur umgekehrte Psychologie.
00:41:13: Man hat mir gesagt, ich darf nicht reinschauen, also muss ich.
00:41:16: Als Offjumme.
00:41:21: Menschen sind reaktant.
00:41:22: Ja, genau.
00:41:24: Kennt ihr das von euch?
00:41:25: Dass ihr etwas auf gar keinen Fall dürft?
00:41:27: und dann geht
00:41:27: es... Grad mal, Matthias.
00:41:28: Ein
00:41:30: schönes Beispiel dafür ist, du bist auf deinem Weg, den Müll einmal rauszubringen.
00:41:35: Und in dem Moment kriegst du zugerufen, kannst du bitte den Müll einmal rausbringen?
00:41:38: Ich lass den sofort fallen.
00:41:43: Nein, auf jetzt nicht.
00:41:45: Tatsächlich mache ich das manchmal in Sitzung, dass ich den Klienten sage, ich kann sie dazu bringen, an einer Tür zu ziehen, obwohl sie es eigentlich nicht wollen.
00:41:53: Und es geht ganz einfach, ich mach die Tür so halb auf und lasse die Hand nur auflegen und ziehe an der anderen Seite.
00:41:58: Und automatisch ziehen wir gegen.
00:42:00: Wir halten einfach dagegen.
00:42:03: Ohne Grund.
00:42:04: Es geht ja um nichts.
00:42:06: Der Körper macht's
00:42:07: einfach.
00:42:07: Ja, der Körper und Geist in der Kombination macht das.
00:42:10: Hier sind Reaktoren.
00:42:10: Erst mal nein, erst mal dagegenhalten.
00:42:13: Und es wird interessant, alle Menschen, die eine Sucht oder eine schlechte Angewohnheit oder sowas loswerden wollen, die haben auch das Gefühl, dass es jetzt besonders präsent wird.
00:42:25: Also wenn ich dir sage, du darfst heute auf keinen Fall eine Apfelsine essen.
00:42:31: Und das ist ganz, ganz wichtig, dass du auf keinen Fall heute eine Orange ist.
00:42:35: Wirklich wichtig.
00:42:36: Warum sagst du ausgerechnet, dass ich hab welche zu Hause und die werden schlecht, wenn ich sie nicht heute ...
00:42:41: Heute nicht.
00:42:42: Ich muss
00:42:42: ja.
00:42:42: Du bist die ganze Zeit dran, das ist wirklich so.
00:42:45: Aber das ist tatsächlich sogar in der Sexualtherapie eine Intervention, dass man Paaren, die diesbezüglich angespannt sind oder Probleme haben, das auch erst mal quasi verbietet.
00:42:55: Das ist überhaupt nichts, was wir in therapeutischen Prozessen normalerweise je tun.
00:42:59: Aber in der Paartherapie ... Da wird erst mal so eine Art Verbot ausgesprochen.
00:43:05: Manche Menschen entlastet das, weil sie sich darauf zurückziehen können, zu sagen, ich darf ja
00:43:09: eh nicht.
00:43:10: Aber für manche steigert das dann auch wieder den Anreiz und das Begehren.
00:43:15: Das frage ich mich sowieso oft,
00:43:17: ob
00:43:18: Begehren nicht mit einem Widerstand einhergehen muss.
00:43:21: Was meint ihr?
00:43:22: Kann man eigentlich nur dann zumindest langfristig Begehren, wenn es einen spannenden Aspekt darin gibt, einen ... Es ist reizvoll, weil es muss ja nicht komplett verboten sein.
00:43:33: Aber
00:43:36: unerreichbar.
00:43:37: Ja, etwas daran fordert mich heraus.
00:43:40: Es muss eine kleine Herausforderung sein.
00:43:42: Ich muss weiterhin verführen, um es zu bekommen und mich irgendwie anstrengen.
00:43:48: Wenn ich es die ganze Zeit nur geschenkt bekomme, das ist jederzeit verfügbar, dann wird es mit der Zeit langweilig.
00:43:56: Meint ihr, das ist so?
00:43:58: Also vielleicht gar nicht nur unbedingt hinsichtlich Verfügbarkeit, aber ich glaube schon, dass es auch in Partnerschaften und langjährigen Partnerschaften ganz gut ist.
00:44:06: Und jetzt bin ich wieder ganz auf Amors Seite, der nicht alles sehen lässt und der Aspekte von sich unsichtbar lässt, dass man zumindest die Chance hat, immer wieder neue Aspekte an der anderen Person zu entdecken, dass ... Man sich weiterentwickelt und insofern auch immer spannend bleibt und mich vollkommen durchschaubar.
00:44:24: Also nicht so transparent wie Glas.
00:44:26: Ich weiß alles von dir.
00:44:27: Du bist mir nicht mehr neu.
00:44:30: Du bist so vertraut, dass es langweilig wird.
00:44:34: Sondern etwas bleibt immer meins.
00:44:39: Ganz in mir drin versteckt.
00:44:41: Das ist interessant.
00:44:42: Vielleicht macht er es deswegen, weil ich ja eben auch keine ... befriedigende oder endgültige Erklärung für mich habe.
00:44:48: Warum, sagt er das?
00:44:50: Vielleicht empfindet er etwas Unfaires, weil er ja durch den Pfeil tatsächlich verfallen ist.
00:44:56: Also er könnte sich nicht mehr entleben, egal wie sie erst versuchen würde.
00:45:01: Und dass er sich dann denkt, na gut, aber ich weiß ja ein bisschen was über die Liebe.
00:45:06: Um wenigstens wieder ein Gefühl von Augenhöhe zu bekommen, mache ich das.
00:45:12: bringe ich jetzt hier dieses ... Du wirst mich nicht sehen und du wirst meinen Namen nicht kennen, dann haben wir hier ... Du bleibst immer mir verfallen, weil immer noch ... Es wird immer dieses ... Wann sehe ich Ihnen denn mal?
00:45:22: Wann weiß ich denn mal, wer es ist?
00:45:25: Dadurch bleibt es spannend
00:45:26: und aufgehend und
00:45:27: hingezogen.
00:45:29: Aber nicht vielleicht nicht nur das, sondern wir tendieren ja dazu die weißen Flecken am geliebten Gegenüber.
00:45:38: Ich mag jetzt geliebten Anfangszeichen.
00:45:41: mit dem zu füllen, was wir uns wünschen.
00:45:44: Und es gibt eine Parallel in dem Fall zwischen Amor, der nicht alles sehen lässt und zum Beispiel den Teenie-Schwärmereien mit Postern an den Wänden,
00:45:56: wo
00:45:57: junge Mädchen auch Jungs sich verlieben in irgendwelche Popstars, die zum einen nicht wirklich erreichbar sind, die sind schon Gott gleich.
00:46:06: Und sie kennen verschiedene Aspekte von denen.
00:46:08: Sie kennen natürlich gar nichts von der Persönlichkeit und füllen in ihren Gedanken diese weißen Flecken mit dem, was sie am liebsten hätten.
00:46:16: Das können unterschiedliche Sachen sein.
00:46:18: Und solange, und das ist vielleicht auch ein Phänomen, das verliebt seins, dass wir kennen, dass du am Anfang dem Partner nicht gut kennst und vieles noch nicht weißt und dir aber vorstellst, dass alles, was du noch nicht kennst, das wäre, was du willst.
00:46:33: Er würde das und das können, das und das sagen.
00:46:36: So und zu denken.
00:46:38: Wir unterstellen dann manchmal auch Dinge, die sich später herausstellen, als sind gar nicht so.
00:46:44: Also was weiß ich, was der andere gerne mag, wo er gerne in den Urlaub hinfährt oder welchen Umgang er mit wem auch immer hat, egal.
00:46:53: Und möglicherweise geht Verliebtheit auch deswegen zurück, weil wir das neu entdecken und das entspricht gar nicht so sehr unseren Wunschvorstellungen.
00:47:04: Das ist interessant und so schwer jetzt dann oft... dieses Märchen diese Sage anzuwenden, weil sie wahrscheinlich aus heutiger, aus moderner Sicht eine ganz große Schwäche hat.
00:47:14: Psyche ist eigentlich eine ziemlich passive Figur.
00:47:17: Wir erfahren ja gar nichts darüber, was die gerne hätte.
00:47:20: Was für einen Mann sie oder Partner hat, muss ja nicht mal Mann sein.
00:47:23: Wer weiß, was sie eigentlich gerne haben möchte.
00:47:26: Wir erfahren, dass sie... was alles immer nicht passt, dass sie angebetet wird von den Menschen und darunter leidet, dass sie da dummerweise in diese Situation jetzt gerät und auf die Klippe geschickt wird.
00:47:38: Aber von ihren Sehnsüchten erfahren wir eigentlich nichts.
00:47:41: Wir erfahren auch nichts, was ihr anzubieten hat, übrigens außer gut aussehen.
00:47:45: Na aber Moment, immerhin hat sie ja dann noch ihre Heldenreise vor sich.
00:47:50: Sie macht ja diesen interessanten Move sich sozusagen ihrer gehässigen Schwiegermutter anzudienen.
00:47:55: Ja.
00:47:56: Da zeigt sich sie doch auch als handelnde Frau.
00:48:00: Also nach diesem großen Verlust ihrer Liebe lernt sie Demut und dienen.
00:48:06: Sie lernt aber auch geschickt irgendwie.
00:48:10: Aufgaben zu lösen.
00:48:11: Sie ist offensichtlich in der Lage, Leute für sich einzunehmen und Hilfe zum Beispiel sogar von Zeus zu bekommen.
00:48:17: Sie scheint eine gute Geschichtenerzählerin zu sein, denn in der Unterwelt bekommt sie den Eimer Schönheit wirklich geschenkt.
00:48:23: Also ganz viele Götter hast du gesagt, nehmen inzwischen Anteil an der ganzen Story.
00:48:28: Also ist ja nicht nur passiv da, sondern da tut sie doch richtig viel.
00:48:31: Hättest du jetzt das am Schluss mit Persephone und der Geschichte nicht noch erwähnt, hätte ich gesagt, das sind aber auch alles irgendwie passive Momente.
00:48:39: Ihr wird immer geholfen, ohne dass sie sich was einfallen lässt.
00:48:43: Wie kriege ich diese Hilfe?
00:48:44: Selbst auf dieses Flück die goldene Wolle wird sie gestoßen.
00:48:48: Hab ich mich erzählt, aber man sagt ihr immer irgendein Gott, meistens Apoll.
00:48:53: Apoll ist wiederum Handlanger von Amor.
00:48:56: Amor sagt ihm, du bist mir noch was schuldig.
00:49:00: Hilf mir da mal, ich will nicht selber eingreifen, die liebt mich ja, ich lieb die ja, aber mach du doch mal, sag immer, sie soll die goldene Wolle pflücken und nicht mit den Menschen fressen und scharfen, schick immer Ameisen für das Getreide und so.
00:49:12: Ich
00:49:12: hab gedacht, da wird sie selber pfiffen.
00:49:13: Ja,
00:49:14: nicht wirklich.
00:49:15: Und auch hinzugehen und zu sagen, ich will dir dienen, ist, sag mir, was ich tun soll.
00:49:21: Ist ja irgendwo auch ein... benutze mich als Instrument für alles, was dir gefällt.
00:49:27: Aber die Geschichte, mit der sie persiphoniert, dann berührt und den Eimer auch bekommt und freies Geleit wieder rausbekommt, da hast du Recht.
00:49:33: Das ist auch was wirklich sehr, sehr Besonderes, überhaupt aus der Unterwelt wieder rauszudürfen, wenn man mal drin war.
00:49:39: Also ich hab sie da, wie du es erzählt hast, schon ein bisschen kämpferisch wahrgenommen.
00:49:44: Ja.
00:49:45: Das ist sie.
00:49:45: Ich will sie nicht als komplett passiv nur stemmeln, nur ... Was wir so wenig erfahren, ist, wenn ihr all das nicht wiederfahren würde, was sie für eine Vision von ihrem Leben hätte, was für sie Erfüllung bedeutet hätte, ohne das Schicksal von außen.
00:50:00: Ja, stimmt.
00:50:01: Ja, jetzt scheint es sich zu wissen, sie will Armort zurück.
00:50:04: Ja, genau.
00:50:05: Dumm
00:50:05: halt, dass sie ausgerechnet das, was sie eh im Übermaß hat, nämlich Schönheit, meint, noch draufschippen zu müssen, den Eimer zu öffnen und daran stirbt.
00:50:14: Tja, schade.
00:50:15: Kech.
00:50:17: den Eimer zu öffnen.
00:50:18: Ich habe mir das sogar so vorgestellt, wie gemeint das ist, dass der gar nicht verschlossen ist.
00:50:21: Die trägt ihn in der Hand und darf einfach nur den Kopf nicht dahin bewegen.
00:50:24: Gar nicht drauf gucken auf die Oberfläche, dessen, was da drin schwimmt oder schwebt oder was auch immer.
00:50:28: Ich
00:50:28: habe gedacht, es wäre wie so eine Art im Ruhrgebiet diese Hänkelmännchen.
00:50:31: Hör mal, das wäre eh gut.
00:50:34: Hänkelmännchen
00:50:35: an Schönheit kriegst du mit.
00:50:37: Die griechische Mythologie komplett ins Ruhrgebiet.
00:50:42: Okay, und dann gab's aber doch ein Happy End.
00:50:45: Eigentlich wäre sie da gestorben.
00:50:47: Ja.
00:50:48: Dieses Einschlafen, auch das wird unterschiedlich erzählt, kommt ein schwarzer Nebel aus diesem Eimer raus, weil sie reinschaut, umfängt sie und sie ist futsch.
00:50:57: Oder eben sie schläft und wacht nie wieder auf.
00:51:00: Und dann eben bei Apuleius.
00:51:03: Sie schläft und wird wieder wachgeküsst von Amor.
00:51:05: Happy End.
00:51:06: Der sagt, okay, jetzt bist du schwer durch Leid gegangen.
00:51:09: Ja.
00:51:10: Und jetzt auch einmal gestorben.
00:51:12: Und jetzt können wir plötzlich zusammen sein und du darfst mich auch sehen.
00:51:16: Hast du mich ja eh schon gesehen?
00:51:17: Mein Flügel tut nicht mehr weh.
00:51:19: Ich bin über meine ganze ...
00:51:21: Mein Flügel tut nicht weh.
00:51:22: Mein Flügel!
00:51:25: Der ist ein bisschen wehleidig da.
00:51:27: Aber
00:51:27: das hat auch weh getan.
00:51:28: Das
00:51:31: war heißes Öl.
00:51:32: Und er wird sie jeden Tag dran erinnern.
00:51:34: Ja.
00:51:35: So ein bisschen sich über den Flügel reibt und dabei subtil vorwuchsvoll kommt.
00:51:40: Ja.
00:51:41: Und bei allem, was sie tut, man passt nur auf, ne?
00:51:43: Ja.
00:51:45: Vorsicht.
00:51:45: Das
00:51:45: wird ne
00:51:46: Glück.
00:51:46: Weißt du noch, wie du mir damals den Flügel versenkt hast?
00:51:52: Der bastelt sich, dann erhäkelt sich so einen Schutz für die Flügel, wann immer er in Iran nähe ist, ist da so eine eine Plane drüber.
00:52:00: Demonstrativ weg zur Gung an?
00:52:01: Ja.
00:52:03: Aua.
00:52:04: Okay, aber schön.
00:52:06: Und dann sind sie zusammen.
00:52:07: Und Amor und Psyche sind ja auch ein bekanntes Team.
00:52:10: Eigentlich interessant, dass Psyche nicht mit Körper zusammengeht.
00:52:15: Ja.
00:52:16: Oder Amor mit Lust, oder ich weiß nicht was, sondern dass die beiden das perfekte Match sind.
00:52:23: Ja.
00:52:23: Also die Liebe und die Seele.
00:52:25: Genau, ja.
00:52:27: Psyche heißt Seele.
00:52:28: was aber auch wieder so ein interpretierbares Wort ist, dass das alles sein könnte.
00:52:33: Ja.
00:52:35: Oh, mir fällt gerade ein, es gibt eine Sache, wo sie ja doch auch sagt, wirklich mal ganz ausdrücklich sagt, was sie gerne will.
00:52:41: Sie will zurück zu ihrer Familie.
00:52:43: Ja, richtig.
00:52:46: Und das, ich hab das vorhin so erzählt, dass das ein Hin und Her ist, dass sie sagt, ich will die sehen und einmal sagt, oh, nee, wenn du das machst, dann erzählst du alles, das macht uns hier alles kaputt.
00:52:57: Und auch das wird in manchen Versionen dieser Geschichte noch viel heftiger ein Him und Her.
00:53:02: Das darfst du nicht machen.
00:53:04: Ich verbiete es.
00:53:05: Das ist ein drittes Tabu.
00:53:09: Und sie erst akzeptiert sie es, aber sie haben ja jede Nacht miteinander und zunehmend erwähnt sie das und ihn nervt.
00:53:17: Und er sagt, du darfst das nicht mal mehr erwähnen.
00:53:19: Und sie setzt sich darüber hinweg und sagt halt irgendwann, weißt du was?
00:53:22: Nein, ich erwähne das.
00:53:23: Und zwar so oft, bis ich darf, weil wenn ich das nicht darf, Weißt du was?
00:53:27: Ich will so dringend meine Familie wiedersehen.
00:53:30: Es zerreißt mich.
00:53:31: Ich liebe dich, aber ich liebe doch auch die.
00:53:34: Ich werde daran zu Grunde gehen.
00:53:35: Ich werde daran sterben, wenn ich die nicht sehen darf.
00:53:38: Also, da hat sie dann doch eine ganz starke Willenskraft und eine Agenda, was sie eigentlich machen möchte.
00:53:47: Das ist Wahnsinn, dass du das sagst.
00:53:50: Heimweh kann tatsächlich extrem stark sein.
00:53:55: Ja.
00:53:55: Es gab ... im Laufe der Geschichte immer so eine etwas verschiedene Bewertung von Heimweh.
00:54:00: Und es gab mal eine Zeit, da haben sich vor allen Dingen Schweizer Söldner, die im Ausland waren, häufig das Leben genommen.
00:54:09: Die haben sich suizidiert wegen Heimweh.
00:54:11: Und deswegen hieß das damals auch die Schweizer Krankheit.
00:54:15: Was für ein Euphemismus.
00:54:17: Die Schweizer Krankheit.
00:54:18: Aber es meinte tatsächlich dann Suizid.
00:54:21: Ja,
00:54:22: genau.
00:54:22: Das meinte Suizid wegen Heimweh, mich das richtig verstanden habe.
00:54:25: Aber das zeigt ja auch noch mal, dass Heimweh tatsächlich auch nicht zu unterschätzen ist.
00:54:30: Jetzt wundere ich mich im Hinblick auf Psyche schon, weil die Familie hat sie nicht gerade liebevoll behandelt.
00:54:35: Die Schwestern sind sehr hinter rücks und man hat sie einsam auf einer Klippe ausgesetzt.
00:54:39: Aber hey, das Herz will, was das Herz will.
00:54:42: Also, dass sie zu den Heimweh hat, überrascht mich jetzt bisschen.
00:54:46: Vor allem zu den Eltern würde ich interpretieren, aber dass die Schwestern es ... nicht unbedingt gut mit ihr meinen, scheint sie auch nicht zu bemerken.
00:54:54: Also, dass sie die beiden dann da auch mit hinbringt.
00:54:57: Und wenn die ihr dann so den Floh ins Ohr setzen, haben wir das Ganze doch nicht machen.
00:55:00: Und jetzt guckt ihr den mal an in der Nacht.
00:55:02: Schon auch jedenfalls so, wie ich es jetzt erzählt habe, mit einer Absicht und mit einem, ah, dann kriegen wir den.
00:55:08: Oh, der Plan ist aufgegangen, da ist sie unglücklich und gebrochen.
00:55:11: Auf geht's, wir springen die Klippe runter.
00:55:14: Das kriegt sie so offenbar nicht wirklich mit.
00:55:19: Die verstellen sich gut.
00:55:21: Oder sie will's nicht sehen und gliebt ihre Familie, egal wie die zu ihr sind.
00:55:26: Das erleben wir auch.
00:55:27: Das gibt's sozusagen im echten Leben.
00:55:32: Ganz häufig.
00:55:33: Starke Bindung zu Familien, die das irgendwie gar nicht verdient haben.
00:55:41: Was für ein schönes Ende.
00:55:43: Weihnachtlich
00:55:44: auch.
00:55:45: Vielleicht hat's der ein oder andere, weil jetzt an Weihnachten, ganz ähnlich erlebt.
00:55:49: Hoffentlich nicht.
00:55:52: Also, das war eine ganz wundervolle Sage.
00:55:55: Ich möchte, ehrlich gesagt, wenigstens für mich persönlich noch mal so eine Art Director's Cut mit den ganzen Nebengeschichten, von denen du gesagt hast, dass es sie noch gibt.
00:56:04: Sehr gerne.
00:56:05: Die mag ich wahnsinnig gerne.
00:56:08: Dann tut es mir so leid, weil die ja eh schon recht umfangreich ist, diese Sage.
00:56:12: Nicht noch diese Nebenschauplätze mit reinnehmen zu können.
00:56:14: Aber dann haben wir eine ganze Folge voll mit diesen ganzen Nebenschauplätzen.
00:56:17: Ich find's
00:56:18: super.
00:56:18: Vielleicht ergibt sich das ja noch mal.
00:56:19: Ich find's auch ganz toll.
00:56:21: Total spannend und mir war absolut nicht bewusst, wie stark unsere bekannten Märchen in diesen alten Mythen und Sagen fußen.
00:56:32: Und du hast gesagt, die haben ja wahrscheinlich auch schon gesagt, ha ha, die alten Assyrer oder so.
00:56:37: Also das sind uralte menschliche Geschichten über menschliche Erfahrungen, Archetypen, Abgründe, Verzweiflungen.
00:56:46: Steckt da eine Moral drin für dich?
00:56:49: Oder eine Lehre, die man draus ziehen soll?
00:56:52: Für mich ist es aufgrund des Titels wirklich die Frage, ohne eine klare Antwort darauf, wie eigentlich Liebe und Analyse, Liebe und Hinschauen.
00:57:03: Warum liebe ich eigentlich?
00:57:06: Ich kenne auch diese Situation.
00:57:08: Ich sage, ich liebe dich und kriege als Antwort, als Frage, warum.
00:57:14: Und muss mir überlegen, wie ich darauf antworte.
00:57:17: was eine schöne Herausforderung sein kann, dass wieder du hast es verwörtern genannt.
00:57:21: Das ist ja auch was Schönes.
00:57:23: Und dann fordert das jemand von mir ein und sagt, Verwörter, warum?
00:57:27: Warum liebst du mich?
00:57:29: Und das macht eigentlich diese Sage am meisten mit mir, dass ich mich damit beschäftige, wann das überhaupt kann.
00:57:36: Man ist zumindest befriedigend und voll.
00:57:39: Verwörtern, warum man liebt, warum wir lieben.
00:57:43: Aber es ist keine Moral mit einer Aussage, nur so ein Fokus.
00:57:48: Darauf.
00:57:49: Das finde ich sehr toll und würde gerne damit den gemütlichen Nachmittag am Kamin beschließen.
00:57:58: Danke, Matthias, dass du uns diese tolle Sage erzählt hast.
00:58:02: Danke euch beiden, dass ihr diese Idee hattet und darüber somit mir nachdenkt.
00:58:06: Das finde ich richtig schön.
00:58:07: Wir können
00:58:08: mal virtuell auf Iris anstoßen, die hatte leider nicht dabei sein konnte mit unserem virtuellen, duftenden Zimt-Punch.
00:58:21: Zimt-Punch aus dem Ruhgebiet.
00:58:23: Und euch, liebe Zuhörerinnen und liebe Zuhörer sagen wir vielen Dank für euer Interesse.
00:58:28: Wenn ihr Lust habt, eine weitere Sage zu hören, erzählt von Matthias und ein bisschen durchgequatscht von uns allen, dann hört morgen gerne wieder rein.
00:58:38: Und zwar in dem Podcast Couple Off von Iris Gavritsch und Matthias Ränger.
00:58:42: Das findet ihr überall, wo es Podcasts gibt.
00:58:45: Und da kommt dann morgen die zweite Sage.
00:58:48: Tschüss.
00:58:51: Matthias, nimm deine Katze bitte wieder mit.
00:58:54: Die hat sich an deiner Fest gekrallt.
00:58:57: Die eine Katze sagt zu anderen, ich liebe dich und die andere, warum?
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